Gladbeck. Hunderte stehen Schlange in Gladbeck für den Ein-Cent-Döner zur Eröffnung. Doch was sagen andere Imbissbetreiber und wie sind die Preise regulär?
Hunderte Menschen stehen in der Schlange und wollen sich das Eröffnungsangebot, den Döner für einen Cent, beim Haus des Döners nicht entgehen lassen. In Zweier-, Dreier, teils Fünferreihen stehen sie ab dem frühen Donnerstagnachmittag auf dem Marktplatz, vor allem Kinder, Jugendliche und Familien und warten darauf, dass der Sicherheitsdienst sie hereinlässt. Immer nur eine kleine Gruppe kommt rein und darf sich den begehrten Snack zum Eröffnungskampfpreis abholen. Die Schlange draußen wächst derweil weiter an, zieht sich vorbei am ehemaligen Möbelhaus Niessing bis auf Höhe der Bäckerei Schollin am anderen Ende des Marktplatzes.
Drinnen ist man auf den Andrang vorbereitet. 235 Kilogramm Fleisch drehen sich auf den zwei Drehgrills. Mit sechs Leuten habe man die Spieße tragen und in den Grill hieven müssen, sagt Inhaber Emre Celikbilek. Je 20 Kisten Gurken, Tomaten und Eisbergsalat haben die Mitarbeiter vorbereitet, damit die Döner so schnell wie möglich unter die Leute gebracht werden können. Sechs Mann stehen hinterm Tresen und produzieren Döner im Akkord. Zum Abschluss kommen die drei Saucen drauf, fertig.
In Gladbeck ist die 88. Filiale vom Haus des Döners
Emre Celikbilek ist erleichtert, dass es jetzt endlich losgeht, gleiches gilt für Sakir Örüm den Mit-Inhaber. Der Andrang vor der Tür, das Gedrängel schreckt sie nicht, beim Haus des Döners, eine Franchisekette, hat man Erfahrung damit. Wir haben zurzeit drei Eröffnungen pro Woche, die an Christi Himmelfahrt in Gladbeck ist für die Kette die 88., sagt Anna Binar, Storemanagerin beim Haus des Döners und damit verantwortlich auch für den einheitlichen Auftritt der Filialen. Das Ein-Cent-Angebot zur Eröffnung ist Standard.
Zu Anfang wird fast noch jeder, der es mit einem Döner wieder raus auf den Marktplatz schafft, bejubelt. Doch wie schmeckt’s eigentlich? Mohammed und Omar haben nicht viel Zeit zu antworten, ein knappes „gut“ muss reichen. Doch weil der Snack noch etwas zu heiß ist, werden die beiden Jungs doch etwas ausführlicher. 100 von zehn Punkten, so die euphorische Wertung der beiden.
Bis Kamil Gwizdon und Patryk Lubaszewski in den Genuss des ersten Bisses kommen, brauchen sie noch etwas Geduld. Sie haben es gerade erst bis vors ehemalige Möbelhaus Niessing geschafft. Doch sie sind wild entschlossen, durchzuhalten. „Weil ich den Döner noch nicht probiert habe und es eine gute Möglichkeit ist, den zu testen“, sagt Kamil. „Jeder spricht darüber, aber bisher gab es den hier ja noch nicht“, ergänzt Patryk und es klingt ein wenig Vorfreude mit heraus.
Derweil hat der Sicherheitsdienst die Schlange im Blick, versucht Drängeln und Schubsen zu unterbinden, was recht gut gelingt. Auch der KOD hat sich zwischenzeitlich eingefunden, beobachtet die Lage, ist aber augenscheinlich zufrieden, wie es läuft. Nur als das Parkchaos auf dem Platz kurzzeitig zu groß werden droht, greifen die Männer ein, aber auch das klappt prblemlos, während sich immer noch mehr Menschen in die Schlange einreihen. Später aber wird es wohl unübersichtlicher, die Wartenden ungeduldiger. Nach Informationen der Polizei wurde die Sonderaktion dann abgebrochen, so die Auskunft auch Nachfrage der Redaktion. Es habe aber keine Probleme gegeben, so die Polizei weiter. Und es sei eine Entscheidung der Verantwortlichen vor Ort gewesen.
Schräg gegenüber, auf der anderen Seite des Marktplatzes, betreibt Murat Altun den Marktgrill. Auch er bietet dort Döner an. Den Andrang zur Eröffnung beim Mitbewerber sieht er noch gelassen. Das Angebot dort gebe es nur einen Tag, danach müsse man sehen, wie es sich entwickelt, sagt er. Klar, begeistert über die neue Konkurrenz direkt vor seiner Tür ist er naturgemäß nicht. Doch welche Auswirkungen der neue Imbiss auf sein Geschäft habe, zeige sich nicht am ersten Tag. Doch Murat Altun ist vorbereitet, kündigt ebenfalls neue Angebote in den kommenden Wochen an. Davon ab: er bietet in seinem Laden unter anderem auch Burger an, die gibt es beim Haus des Döners nicht.
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Ein Blick auf die Preise zeigt zudem, dass Altun seinen Döner regulär günstiger anbietet. Im Haus des Döners kostet das Döner-Sandwich sieben Euro, der Big Döner acht Euro, für einen Döner Teller mit Pommes und Salat werden 13 Euro fällig. Eine schnelle Stichprobe bei fünf anderen Imbissen in der Stadt zeigt: Damit liegt der neueste Anbieter für Gladbecker Verhältnisse preislich leicht über den anderen.