Gladbeck. Der Gladbecker Rat hat Ralph Kalveram, wie abzusehen war, zum Beigeordneten gewählt. Doch in der Grünen-Fraktion zeigten sich Unstimmigkeiten.
Die eigentliche Wahl war keine Überraschung mehr. Der Rat hat Ralph Kalveram, bisher Leiter des Schulamtes, zum neuen Beigeordneten der Stadt Gladbeck gewählt. Er tritt im Sommer die Nachfolge von Rainer Weichelt an, der in den Ruhestand geht. Schon am Montag hatte sich der Hauptausschuss einstimmig für diese Personalie ausgesprochen.
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Doch die Wahl zeigte auch, dass es innerhalb der Grünen-Fraktion Unstimmigkeiten gibt. Elke Marita Stuckel-Lotz hatte nämlich zuvor das Auswahlverfahren kritisiert, hätte sich gewünscht, dass der Rat die Wahl zwischen mehreren Kandidaten gehabt hätte und würde sich zudem eine geheime Wahl wünschen. Es gehe ihr nicht um die Person, so betonte sie, sondern um das Verfahren. Wie berichtet, hatte ein zweiter Kandidat seine Bewerbung zurückgezogen. All das kritisierte die langjährige Ratsfrau.
Grünen-Fraktion distanziert sich von der Wortmeldung ihrer Kollegin
Bürgermeisterin Bettina Weist wies diese Kritik zurück, machte deutlich, dass eine geheime Wahl jederzeit beantragt werden könne, aber in der Gemeindeordnung nicht vorgeschrieben sei. Auch die letzten Beigeordnetenwahlen im vergangenen Jahr seien nicht geheim erfolgt, erinnerte sie die Grünen-Ratsfrau.
Öffentlich distanzierte sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende von der Wortmeldung der Fraktionskollegin. „Wir sind mit dem Verfahren einverstanden, es gibt kein Misstrauen. Das ist eine Einzelmeinung, das möchte ich eindeutig klarstellen.“ Solche Töne sind im Rat nur äußerst selten öffentlich zu hören. Parteiübergreifend bemühen sich die Fraktionen in der Regel, ihre internen Konflikte nicht nach außen zu tragen. Entsprechend sorgte diese Erklärung für Aufsehen bei den übrigen Ratsmitgliedern.
Neuer Gladbecker Beigeordneter: Demografiebericht als Fahrplan
Doch scheint es bei den Grünen durchaus Probleme zu geben. Ramona Karatas ist seit der Kommunalwahl schon die dritte Fraktionsvorsitzende bei den Grünen. Ihr Vorgänger Ninja Lenz und Bernd Lehmann waren jeweils nach kurzer Zeit im Amt zurückgetreten. Lehmann hatte das zuletzt mit beruflichen und familiären Verpflichtungen begründet. Dennoch: Ein solcher Verschleiß an der Fraktionsspitze ist durchaus ungewöhnlich.
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Einfluss auf den Ausgang der Wahl hatte das Scharmützel nicht. Kalveram nahm die Wahl an und machte deutlich, dass er sich auf seine neue Aufgabe freue. Als seine Agenda, die auf ihn warte, nannte er den Demografiebericht. „Er ist für mich auch ein Fahrplan, Bildung von jungen Menschen durch Chancengleichheit zu verbessern, eine älter werdende Gesellschaft mit geeigneten Angeboten in den Blick zu nehmen, aber auch zu einer gelingenden Integration beizutragen, das wird eine meiner Hauptaufgaben sein.“