Gladbeck. Rainer Weichelt möchte den Beginn seines Ruhestands verschieben, um seine Amtszeit beenden zu können. Das möchte er in Gladbeck noch angehen.

Eigentlich würde Rainer Weichelt am 1. Januar 2023 seinen ersten Tag im Ruhestand begehen. Der Erste Beigeordnete aber möchte sich noch nicht von seinem Amt verabschieden. „Ich habe die Bürgermeisterin darum gebeten, meine gewählte Amtszeit beenden zu können“, so Weichelt. Nun muss der Rat der Stadt Gladbeck noch zustimmen.

Denn die Wahlzeit des 65-Jährigen geht eigentlich bis zum 31. Juli 2024. Beigeordnete werden für einen Zeitraum von acht Jahren gewählt. Rainer Weichelt wurde erstmals 2008 Erster Beigeordneter, 2016 wiedergewählt. Seine Position ist in der Verwaltung das zweithöchste Amt und beinhaltet auch die Vertretung der Bürgermeisterin. Zugleich verantwortet Weichelt als Dezernent fünf Ämter: Bildung und Erziehung, Soziales und Wohnen, Jugend und Familie, Integration und Sport sowie das Jobcenter.

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Die Entscheidung, seine Amtszeit auch über seinen regulären Pensionsbeginn hinaus, zu beenden, sei ihm nicht schwergefallen. „Ich habe immer gesagt, Kopf und Körper müssen mitmachen, – und sie machen noch mit“, so Weichelt.

Rainer Weichelt geht davon aus, dass der Rat der Stadt Gladbeck am Mittwoch zustimmen wird

Er habe nach wie vor großen Spaß an seiner Arbeit. „Und ich habe das Gefühl, es ist noch sehr viel zu tun.“ Es sei nicht Bürgermeisterin Bettina Weist gewesen, die ihn um eine Verlängerung gebeten habe, betont er auf Nachfrage. Denn schließlich ist Weichelt nicht nur ein erfahrener Verwaltungsmann, sondern auch fest in der Stadt verwurzelt. Vielmehr habe jedoch er Weist um Einverständnis gebeten. „Wir arbeiten bereits jahrzehntelang intensiv und gut zusammen.“

Dass der Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch ebenfalls zustimmen wird, davon geht Rainer Weichelt aus. „Die Signale, die ich bisher bekommen habe, waren sehr positiv.“ Wenn er dann 2024 in den Ruhestand geht, dann nehme er seinen Hut auch gerne, so Weichelt. „Denn dann kommt noch mal ein Stück Freiheit und Freizeit.“

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Kita- und Schulausbau sind zwei „riesige Hauptaufgaben“

Bis dahin aber möchte er noch einiges angehen. „Die Arbeit ist noch lange nicht beendet.“ So müsse etwa die Infrastruktur auf die demografische Entwicklung ausgerichtet werden. „Wir sind in den vergangenen Jahren gewachsen, durch zunehmende Geburtenzahlen und Zuwanderung.“ Demzufolge gebe es zwei riesige Hauptaufgaben: „Wir müssen jede Menge Kitas bauen und Schulbauten erweitern. Wir müssen uns schließlich auch auf den Rechtsanspruch im OGS-Bereich einstellen“, sagt Weichelt.

Aber auch die Entwicklung des Sportparks Mottbruch oder die Aufgabe, eine gemeinsame Spielstätte für Vereine aus Gladbeck und Gelsenkirchen zu schaffen, seien ihm wichtig, voran zu bringen. „Ich habe großen Spaß an der Stadt Gladbeck. Ich arbeite gerne für und mit den Menschen in der Stadt.“