Gladbeck. Stickberta heißt der neue Laden von Grubenhelden-Gründer Matthias Bohm. Der Name hängt auch mit einer vom Schlachter geretteten Kuh zusammen.
An der Maria-Theresien-Straße in Gladbeck-Ellinghorst steht eine Kuh. Ist jetzt aber kein Fall für die Tierrettung. Das Rindvieh ist nicht ausgebüxt. Vielmehr ist es aus GFK und hat vor kurzem dort seine „Weide“ bezogen. Konkret ein flaches, mit Kunstgras beklebtes Podest. Allerdings – mit einer geretteten Kuh hat das schwarz-weiß gefleckte Tier schon etwas zu tun. Und gleichzeitig ist es das Symbol einer neuen Geschäftssparte des Gladbecker Modelabels Grubenhelden. Oder, wie Grubenhelden-Chef Matthias Bohm es zusammenfasst: „Einfach eine kuhle Geschichte!“
Wie der Gladbecker Label-Gründer auf die Kuh gekommen ist
Zu den Grubenhelden gehört seit anderthalb Jahren schon eine Stickerei. Für die Öffentlichkeit sichtbar ist der neue Laden aber erst seit kurzem. Gut sichtbar, muss man sagen, eben durch die GFK-Kuh, die übrigens Berta heißt. Und durch Dropflags mit dem magentafarbenen Firmenlogo: „Stickberta“. Beides lenkt sofort die Blicke auf den schwarzen Container auf dem Grubenhelden-Gelände der ehemaligen St.-Elisabeth-Kirche.
Wie genau nun Label-Gründer Matthias Bohm auf die Kuh – und auf Berta – gekommen ist, gehört ausführlicher erzählt. Es gibt nämlich viele Aspekte, die zur Story gehören, wie z.B. die faire Produktion von Sachen, gepaart mit sozialem Engagement, das auch oft eine Rolle spielt für die Grubenhelden. In diesem Fall kommt es einer Kuh zugute. Berta. Die gibt es nämlich wirklich. Berta ist zehn Jahre alt und lebt auf einem Gnadenhof speziell für Kühe in Wegberg. Auf dem Weg zum Schlachter ist sie gemeinsam mit einigen weiteren Kühen von den Gnadenhof-Betreibern freigekauft worden. Das war Rettung in letzter Sekunde!
Die Grubenhelden haben jetzt eine Patenschaft für eine gerettete Kuh
Kürzlich haben dann die Grubenhelden die Patenschaft für Berta übernommen. Durch eine entsprechende Urkunde mit einem Foto der Kuh ist das auch schon offiziell dokumentiert. Was die Betreiber des Gnadenhofs aber noch nicht wissen: Zum Geburtstag von Berta am 25. Juni wartet noch eine Überraschung auf sie. „Ab sofort geht ein Prozent aller Einnahmen unserer Stickerei an den Gnadenhof, ausgezahlt immer an Bertas Geburtstag“, erklärt Matthias Bohm. Wie er auf Berta gekommen ist? „Berta ist für mich der Kuh-Name schlechthin, den hab‘ ich einfach gegoogelt und bin so auf den Hof in Wegberg gestoßen.“
Das ist der eine Part der Stickberta-Geschichte. Der andere führt nach Australien. Da hat Bohm im Januar Urlaub gemacht – und an einer Mauer im Hafen von Sydney ein Graffiti von einem Kuh-Kopf entdeckt. „Das fand ich so cool, dass ich es fotografiert habe.“ Wieder zu Hause in Gladbeck, nahm die Idee Form an, das Kuh-Graffiti zum Firmenlogo für die Stickerei zu machen. Und auch noch den typischen Kuh-Namen Berta mit einzuflechten.
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In leuchtendem Magenta hängt deshalb nun der australische Graffiti-Import im Büroraum der Stickberta. Der kleine Flur und auch das Büro sind mit grünem Plastik-Gras ausgelegt; im Vorraum begrüßt eine weitere, kleine Kuh aus Pappmaschee potenzielle Kunden. Die muss aber noch „umlackiert“ werden, sagt Bohm. Kurz und gut: Wahrscheinlich würde auch die echte Berta dem Interieur durchaus etwas abgewinnen können.
Die Kuh erzählt jetzt keine Bergbaugeschichte, aber...
Gut, mit der Kuh erzählen die Grubenhelden jetzt mal keine Bergbaugeschichte. Dafür steht das Gladbecker Label ja eigentlich. „Ganz untypisch ist die Kuh für den Pott aber auch nicht, schließlich gibt‘s hier auch viel Grün und auch Wiesen mit Kühen“, sagt Matthias Bohm.
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Vor allem aber hat das Rindvieh als Firmenlogo für die Stickerei Bohm und sein Team auch werbetechnisch auf ziemlich kuhriose Ideen gebracht. So ist der Laden, das kann man auf der Webseite nachlesen, eine „muhltitalentierte“ Stickerei, die für „kuhle Textilveredelung im Ruhrgebiet steht. Und im Interview legt Matthias Bohm dann auch noch mal nach: „Das ist wirklich alles muhtig gedacht von uns!“ Natürlich schweben ihm auch schon Merchandiseprodukte für den Laden vor, wie etwa ein Stickberta-Kuhgelschreiber.
>> Die Stickerei Stickberta
Bereits vor anderthalb Jahren hat Matthias Bohm die Maschinen für die Stickerei von Logomeister John Smith an der Kirchhellener Straße übernommen und sie in dem Container an der Maria-Theresien-Straße aufgestellt. Die ersten Monate hat Bohm die Stickerei ausschließlich intern genutzt.
Jetzt ist die Stickberta aber auch für Kunden geöffnet, vor allem für Firmen, Betriebe, Praxen und Unternehmen, die ihre Kleidung mit Logos bedruckt, beflockt oder bestickt haben möchten. Alle Infos auf stick-berta.de.