Gladbeck. Auf der Gladbecker Berufsbörse konnten sich Jugendliche über den öffentlichen Dienst informieren. Viele Teilnehmende waren überrascht.
Rund ein Dutzend Stände sind an diesem Nachmittag ringsum im Foyer des Gladbecker Berufskollegs aufgebaut. Anlass ist die zweite Auflage der Berufsinformationsbörse. Schülerinnen und Schüler aus Gladbeck können sich hier über Berufe im öffentlichen Dienst informieren und mit den Arbeitgebern direkt ins Gespräch kommen. Veranstaltet wird die Börse von der Jugendberufshilfe Gladbeck „Anstoß“.
Mit der Zeit füllt sich das Foyer mit Schülern. Auch die Schwestern Yella und Julie sind vor Ort. Beide gehen zum Ratsgymnasium. Sie waren gerade am Stand der Bundeswehr und sind überrascht, wie viele Job-Perspektiven ihnen dort aufgezeigt wurden. „Ich würde mich gerne nach der Schule in Richtung Psychologie orientieren und wusste gar nicht, dass man das auch mit der Bundeswehr verknüpfen kann“, sagt Yella, die zurzeit in der Q1 ist. Ihre Schwester Julie, die in die zehnte Klasse geht, nickt zustimmend: „Man braucht beim Bund auch nicht überall einen so sehr guten NC um zu studieren.“
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Gladbecker Schüler freuen sich über vielseitiges Berufsangebot
Beide finden das Orientierungsangebot auf der Berufsmesse hilfreich. „In der Schule wird man leider nur wenig beraten“, sagt Julie. Häufig stände nur der Berufsweg mit Abitur im Vordergrund. „Hier auf der Börse lerne ich aber Branchen und Perspektiven kennen, die ich vorher noch nicht in Betracht gezogen hätte.“ Zudem sei der persönliche Austausch mit den potenziellen Arbeitgebern angenehm, sagt Yella.
Louiza sieht das ähnlich. Sie geht auf die Anne-Frank-Realschule. „Der öffentliche Dienst könnte eine Option für mich sein“, sagt die Neuntklässlerin. Insofern sei die Berufsbörse hier eine gute Möglichkeit, sich über die Berufsmöglichkeiten dort zu erkundigen. Vielleicht ergibt sich ja was in Richtung Jura. „Das finde ich zum Beispiel ganz interessant“, sagt Louiza.
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Einigkeit über Nutzen der Berufsorientierung
Manch Schüler ist auch überrascht, was alles Teil des öffentlichen Dienstes ist. „Ich hatte den Zoll gar nicht so auf dem Schirm“, sagt etwa Amy, Neuntklässlerin der Anne-Frank-Realschule. Es sei hilfreich, sich hier neue Perspektiven einholen zu können. Amy wird von ihren Eltern begleitet, die ebenfalls froh über das Informationsangebot sind. „Wo sollen die Schüler sich denn sonst informieren?“, fragt sich Mutter Katja. Solche Berufsbörsen seien wichtig, um den Kindern alle Perspektiven aufzuzeigen.
Ebenfalls herrscht auf Seiten der Arbeitgeber Einigkeit darüber, Berufsbörsen als wichtige Orientierungsmöglichkeit zu nutzen. „Wir erhalten von den Jugendlichen eine gute Rückmeldung auf unser Angebot“, sagt Kapitänleutnant Steve Mantwill, der in Recklinghausen die Karriereberatung der Bundeswehr leitet. Heute könnten sich die Schüler unverbindlich erste Informationen einholen. „Für alles Weitere bieten wir dann persönliche Beratungen an“, so Mantwill. Heute gilt es zunächst, den Jugendlichen zu zeigen, dass es verschiedene Perspektiven beim potenziellen Arbeitgeber gibt.
Jugendberufshilfe plant weitere Börse im September
Die Vestischen Straßenbahnen möchten zudem alte Klischees aus dem Weg räumen. „Viele junge Menschen denken, dass man bei uns nur Bus fährt. Aber wir bieten noch viel mehr Ausbildungsberufe, etwa in der Verwaltung oder als Mechaniker“, sagt Ewa Szyszka vom Verkehrsunternehmen. Mit Berufsmessen wie diesen habe man gute Erfahrungen machen können, denn die Bewerbungslage sei angespannt, berichtet Szyszka. „Wir bekommen zwar alle Ausbildungsplätze besetzt, doch die Auswahl an guten Bewerbungen geht stetig zurück.“
Die Jugendberufshilfe Gladbeck zieht ein positives Resümee aus der zweiten Berufsbörse. „Es sind mehr Jugendliche gekommen als letztes Jahr“, sagt Mitarbeiter Jens Winter. Als nächste Veranstaltung plant die Jugendberufshilfe Mitte September eine Berufsmesse in der Stadthalle, zu der auch Arbeitgeber außerhalb des öffentlichen Dienstes eingeladen sind.
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