Gladbeck. Zehn kranke Silberlinden mussten weichen. Auch der Specht gehörte zu den Zerstörern. Der ZBG pflanzt nun die robusteren Kaiserlinden.
Die Trauer war groß, als nach und nach zehn Silberlinden auf dem Friedhof in Brauck Opfer der Axt wurden. Die stattlichen Bäume, mehr als 100 Jahre alt, hatten den Hauptweg zur Trauerhalle gesäumt. Doch der Gang ist nicht mehr lange kahl: Der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) setzt dieser Tage Nachfolgerinnen in den Boden, die ebenso mächtig wie die vertrauten Riesen werden sollen.
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„Wir pflanzen wieder Linden“, kündigt Ralf Sonnenberg, Leiter des Fachbereichs Grünflächen- und Friedhofsunterhaltung, an. Doch es gibt da einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Baum-Generationen. „Diesmal handelt es sich um die Kaiserlinde“, erklärt der Spezialist, „sie ist sehr robust und standfest. Eine gesunde Baumsorte.“ Damit habe der ZBG bereits vor dem Wasserschloss in Wittringen gute Erfahrungen gemacht.
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Sieben Meter Höhe haben die neuen Exemplare, in einer Lebenszeit von 20 bis 24 Jahren ist der Stammumfang auf 30 bis 35 Zentimeter gewachsen. Ralf Sonnenberg ist die Freude über die Neulinge anzuhören: „Es sind extra starke Bäume aus dem Alten Land.“ Sicher, der ZBG nehme am liebsten Pflanzen aus der eigenen Baumschule in Ellinghorst. Aber: „Solche wie diese Kaiserlinden in dieser Qualität haben wir nicht.“ So müssen die Fachleute in Gladbeck denn in den sauren Apfel beißen und für die Nachpflanzung zwischen 10.000 und 12.000 Euro hinblättern.
Naja, so richtig sauer ist der sprichwörtliche Apfel aber doch nicht, immerhin entwickelt sich der Hauptgang auf dem Braucker Friedhof wieder zu einer prächtigen Allee, wie sie einst mal war. Und die war in jüngster Vergangenheit ein bisschen zerfleddert.
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Zehn Silberlinden standen hier, 30 bis 35 Meter hoch. „Wir hatten sie schon lange im Blick, weil die Bruchgefahr überdimensional war“, erzählt Sonnenberg. Drei der Bäume „mussten wir aus Sicherheitsgründen schon vor einiger Zeit entfernen. Bei anderen haben wir Metallstäbe eingesetzt, damit die Großkronen nicht auseinanderbrechen“. Silberlinden neigen laut Sonnenberg zu diesem Problem.
Die Ursachen sind die altbekannten: erst zu wenig Feuchtigkeit, dann zu viel, Fäulnis, Pilzbefall. Auf dem Friedhof komme ein Zerstörer hinzu: der Specht. Der ZBG-Experte berichtet: „Wir haben enorm viele Löcher. Manche Astgabeln hat der Specht geradezu perforiert.“
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Diese Löcher seien „Eintrittspforten“ für Schädlinge, Wasser und in der Folge Fäulnis. Bleibt nur zu hoffen, dass der Specht nicht auch auf Kaiserlinden fliegt.