Gladbeck. Caritasverband, Propsteipfarrei St. Lamberti und DRK starten eine gemeinsame längerfristige Spendenaktion. Neun Filialen machen bisher mit.
Die Not ist groß bei vielen Menschen auch in Gladbeck, und sie wächst. Das erlebt der Caritasverband in seinen Beratungsstellen, das Deutsche Rote Kreuz an seiner mobilen „Tafel“ und die katholische Kirche bei vielen Gesprächen. Jetzt starten sie eine gemeinsame Aktion, um mehr Bedürftige unterstützen zu können.
Ab heute, dem Samstag vor dem 1. Advent, stehen Spendenkörbe bzw. Einkaufswagen in neun Filialen von Discountern. Plakate weisen im Eingangsbereich darauf hin, was es damit auf sich hat: Die Kunden werden um Spenden gebeten. Wer Bedürftigen helfen möchte, soll bei seinem Einkauf auch ein paar haltbare Lebensmittel in seinen Einkaufskorb legen und hinter der Kasse in die mit den Plakaten versehenen Behälter legen. Willkommen sind beispielsweise alle Arten von Konserven, Kaffee, Kakao, Tee, Reis, Nudeln, Süßigkeiten . . .
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Die Spendenaktion in Gladbeck soll zunächst bis zum 31. Januar 2023 laufen
Die Idee zu dieser Aktion, die zunächst bis zum 31. Januar 2023 laufen soll, hat Pastor Jochen Walter von einem Italien-Aufenthalt mitgebracht. Mit Rainer Knubben, Vorstand des Caritas-Verbandes, suchten Mitglieder der Propsteipfarrei St. Lamberti nach einer Möglichkeit, eine solche Aktion auch in Gladbeck zu starten, und das längerfristig. Das DRK erklärte sich sofort zur Mitarbeit bereit, wird die Lebensmittelspenden der Privatleute aus den Filialen abholen und am Tafelwagen verteilen.
„Diese zusätzlichen Lebensmittel können wir wirklich gut gebrauchen“, sagt DRK-Vorsitzender Wilhelm Walter. Die Spenden der Supermärkte und Discounter reichten mittlerweile kaum noch aus, um alle armen Menschen in Gladbeck ausreichend zu unterstützen. „Beim letzten Halt unseres Tafelmobils auf dem Marktplatz in Stadtmitte mussten wir leider zehn Menschen abweisen, weil die vorhandenen 3,5 Tonnen verteilt waren.“ Inzwischen setzt das DRK zwei Transporter ein und plant, einen dritten als Reserve bereitzustellen, „denn die Zahl der Menschen, die mit ihrem Geld nicht mehr auskommen, nimmt zu“.
Caritas-Chef befürchtet, dass weitere Menschen in Gladbeck in Armut abrutschen
Das beobachtet auch Rainer Knubben und befürchtet, „dass noch deutlich mehr Menschen in die Armut rutschen, wenn im Frühjahr die Strom- und Heizkostenrechnungen kommen“. Die Spendenaktion sei deshalb umso wichtiger. „Wenn es gut läuft, wollen wir die teilnehmenden Firmen bitten, sie über den 31. Januar hinaus zu unterstützen.“
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Bisher wollen sich die Aldi-Nord-Filialen an der Schultenstraße, Roßheidestraße und Buerschen Straße sowie alle sechs Netto-Filialen im Stadtgebiet beteiligen. „Wir sind im Gespräch mit anderen Supermärkten und Discountern und hoffen, dass noch mehr positive Rückmeldungen kommen“, so Rainer Knubben.
Wer in seinen Filialen ebenfalls Spendenbehälter aufstellen möchte, kann sich an Pastor Jochen Walter, 02043-9822294, oder an den Caritasverband, 02043-27910, Mail: info@caritas-gladbeck.de wenden.