Gladbeck. Große Niederschläge erschweren die Laubsammlung in Gladbeck. Und das ist nicht das einzige Problem, mit dem der ZBG zu kämpfen hat.
Tonnenweise hat der Zentrale BetriebshofGladbeck (ZBG) im zurückliegenden Herbst Straßenlaub gekehrt und abtransportiert. Ein saisonbedingtes Alltagsgeschäft, sollte man meinen. Aber im Jahr 2023 war etwas anders als sonst.
Ungefähr 11.000 Straßenbäume stehen in Gladbeck. Das bedeutet: haufen-, ja bisweilen fast bergeweise heruntergefallene Blätter, die von der Bildfläche verschwinden müssen. Schließlich geht mit der schönen Farbenpracht auch ein nicht so schöner Effekt einher – Rutsch- und Verletzungsgefahr. Daher müssen die Menschen in Gladbeck auch vor ihrer eigenen Türe kehren. Eine wahre Sisyphus-Arbeit, aber der ZBG greift den Bürgern unter die Arme, indem er Laubsammlungen durchführt. Ende August/Anfang September hat der Betriebshof ungefähr 630 große vierrädrige grüne Container und 130 kleinere 240-Liter-Tonnen aufgestellt. Dort hinein konnte die Anliegerschaft die blättrige Pracht befördern. Allerdings sei es an einigen Stellen unmöglich, die Sammelbehälter zu postieren. Hoher Baumbestand, enge Straßen, starkes Verkehrsaufkommen können ausschlaggebend für den Standort eines Containers sein. Oder dafür, dass eben keiner platziert wird.
Zentraler Betriebshof Gladbeck: „Der personelle Aufwand war 2023 höher als in den meisten vergangenen Jahren“
An einigen Straßen bauen Anlieger alle Jahre wieder eigene Laubsammelbehältnisse auf. Alternativ wird das Laub am Straßenrand aufgehäuft. Per Kehrmaschine oder Müllwagen mit Saugvorrichtung transportieren ZBG-Mitarbeiter die Blätter ab. Es gilt jedoch, wie bei so vielen Dingen: Gewusst wie! Die Laubsammler sollten – logisch! – so aufgestellt sein, dass Saugfahrzeug sie auch (problemlos) anfahren kann. Immer wieder ein Problem: Laubgitter um Bäume und Laternen. Sie sind häufig nicht zu leeren. Oder es kommt zu Beschädigungen beim Leersaugen.
Nicht möglich sind Laubabfuhren auf Zuruf. Der ZBG fährt turnusmäßig seine Runden. Wer nicht warten möchte, kann seine Blätterladung am Wertstoffhof an der Wilhelmstraße abgeben.
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Ebenfalls ein No-Go: Blätter in die Gosse zu schaufeln. Wenn sich die Laubmasse über Gullys ballt, kann Regenwasser nicht ablaufen. Apropos Regen: Der ZBG bemerkt für die Saison, also zwischen Anfang Oktober bis Anfang Dezember, ein außerordentliches hohes Laubgewicht. „Deutlich überdurchschnittliche Niederschläge machten die Jahreszeit zum niederschlagsreichsten Herbst seit 2002, wozu der Oktober und vor allem der extrem nasse November beitrugen. So war aufgrund des Dauerregens während der Sammlung das Laub extrem schwer, weil es stark durchnässt war“, begründet der Zentrale Betriebshof die Zunahme der Gewichtsmengen.
Während 694,20 Tonnen im Jahre 2018 zusammenkamen, waren es im vorigen Jahr 868,18 Tonnen. Im Vergleich: In den Jahren 2020 bis 2022 bewegten sich die Mengen zwischen rund 742 und 757 Tonnen. 2019 war mit mehr als 944 Tonnen ein Laubmengen-Rekordjahr.
Wenn die Blätter zuhauf fallen, hat der ZBG stets ein Abfallsammelfahrzeug zum Leeren der Laubbehälter und eine Großkehrmaschine zum Saugen der Körbe oder Laubhaufen im Einsatz. Nicht immer lasse sich die Laubsammlung während des normalen Arbeitsbetriebes durchführen, sodass Beschäftigte auch Überstunden machen, beispielsweise am Wochenende: „So waren an fünf Samstagen bis zu 15 Personen im Stadtgebiet unterwegs.“
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Der personelle Aufwand sei aufgrund des besagten nassen Wetters höher gewesen als in den meisten vergangenen Jahren, weil permanent nasses Laub aufgenommen werden musste. Der ZBG zieht folgende Bilanz: „Von August bis Dezember 2023 fielen 1128 Personaleinsatzstunden in der Laubsammlung an. Die vorläufigen Gesamtkosten für die Laubsammlung 2023, die auch Fahrzeug- und Gerätekosten sowie Entsorgungskosten beinhalten, belaufen sich auf 111.300 Euro.“ Um die Kosten der Laubsammlung im Jahr 2023 richtig einordnen zu können, müsse der Vergleich mit einem langjährig angelegten Durchschnittsergebnis gezogen werden. „Im Mittel Jahre von 2018 bis 2022 wurden für die Laubsammlung 106.390 Euro per annum aufgewandt. Also auch für 2023 sind die Kosten ein ,normales‘ Ergebnis.“