Gladbeck. Seit Monaten brennen in Gladbeck immer wieder Müllcontainer. Warum die Tatverdächtigen (18 und 19 Jahre alt) schon wieder auf freiem Fuß sind.
Seit Monaten brennen in Gladbeck immer wieder Müllcontainer und Abfalltonnen. Die Bevölkerung ist in Aufruhr. Die Polizei meldet am Montag einen Ermittlungserfolg. Zwei junge Männer – Gladbecker im Alter von 18 und 19 Jahren – stehen in Verdacht, die Behälter abgefackelt zu haben.
Wir erinnern uns: Gefühlt täglich stehen seit Wochen frei zugängliche Abfallbehältnisse in Flammen. Etwa 16 angezündete Mülltonnen und -container registrierte die Polizei seit Ende November 2023. Plus die Brände der Behältnisse, die zum Jahreswechsel in Flammen standen und die die Feuerwehr Gladbeck löschen musste.
David Hennig, Sprecher in der Stadtverwaltung Gladbeck, sprach von einer Häufung solcher Vorfälle mit Verdacht auf Brandstiftung im Dezember. 25 Mal standen demnach seinerzeit Abfallbehältnisse in Flammen.
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Die Brandorte waren über das gesamte Stadtgebiet verteilt befunden, allerdings oft im Innenstadt-Radius. David Hennig: „Mal sind es kleine Papierkörbe, mal große Behälter, mal an einer Bushaltestelle, mal in einem Hinterhof.“ Die Meldungen gingen meistens in den späten Abend- bzw. frühen Nachtstunden ein.
Der Zentrale Betriebshof Gladbeck setzte eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Feuerteufel führen. Auf Facebook tauschten sich besorgte Gladbecker aus und fragten: „Wer sind die Feuerteufel?“
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Die Polizei prüfte mögliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bränden. Zeugen berichteten den Ermittlern von verdächtigen Jugendlichen.
Nun also der Erfolg der Polizeiarbeit. Annette Achenbach, Sprecherin im Präsidium Recklinghausen meldet am Montag: „Wir haben zwei junge Männer gefasst, die im Verdacht stehen, Müllcontainer und Mülltonnen angesteckt zu haben.“ Den beiden jungen Männer aus Gladbeck, 18 und 19 Jahre, werden ungefähr 30 Taten zur Last gelegt. „Ob sie für all diese verantwortlich sind oder nur für einen Teil oder sogar noch mehr – das steht noch nicht fest“, so die Polizeisprecherin.
Die beiden Tatverdächtigen seien zur Vernehmung im Polizeipräsidium Recklinghausen gewesen und danach wieder auf freien Fuß entlassen worden. Annette Achenbach erklärt: „Der Vorwurf lautet Sachbeschädigung durch Feuer. Dafür kommen Tatverdächtige in der Regel nicht in Untersuchungshaft.“
Juristisch unterschieden werde zwischen Sachbeschädigung durch Feuer und Brandstiftung. Letzteres liegt vor, wenn Objekte in Brand wie Gebäude, Lager. Kraftfahrzeuge oder Wälder ganz oder teilweise durch gelegtes Feuer zerstört werden.
Juristische Differenzierung zwischen Brandstiftung und Sachbeschädigung durch Feuer
Bei Gegenständen wie eben Mülltonnen oder aber auch Sperrmüll handelt es sich hingegen um besagte Sachbeschädigung. Greifen die Flammen jedoch beispielsweise auf ein Gebäude über, kann auch Brandstiftung in Betracht kommen.
Bei den Feuerwehreinsätzen im noch ganz jungen Jahr 2024 wurde die Fassade eines Altenheims beschädigt. An der Hermannstraße weitete sich der Brand auf ein Feuer an Carport aus – zwei Autos wurden beschädigt. Der ZBG bezifferte den Austausch zerstörte Müllbehältnisse mit 7000 Euro. Polizeisprecherin Achenbach sagt: „Bei den Bränden beläuft sich der Schaden auf mehrere 10.000 Euro.“
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Was die Polizei auf die Spur der Tatverdächtigen brachte? „Auch die gute Ermittlungsarbeit der Kollegen im Zusammenspiel mit den Hinweisen der Bürger“, antwortet Annette Achenbach, „wir sind sehr dankbar für die Informationen von Zeugen. Sie haben uns Schritt für Schritt weitergebracht.“ Bei einer Verurteilung könne auch eine Freiheitsstrafe drohen. Die Ermittlungen dauern an.
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Nach derzeitigen Erkenntnissen sehe die Polizei übrigens keinen Zusammenhang zu dem Scheunenbrand auf einem Gladbecker Hof in der Nähe der B224. Das Feuer war, wie die WAZ berichtet, am Sonntagabend ausgebrochen. Mehr als 70 Einsatzkräfte bekämpften die Flammen.