Gladbeck. Wegen des Glatteises ereigneten sich viele Verkehrsunfälle in Gladbeck. ZBG streut seit der Nacht. Eine Radfahrerin verletzt.
Straßen und Gehwege haben sich in Gladbeck seit Donnerstagabend (11. Januar) in spiegelglatte Flächen verwandelt. Die Polizei meldet bis zum frühen Freitagmorgen mindestens zehn Unfälle mit einer Verletzten. Der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) ist seit der Nacht mit mehreren Streuern im Dauereinsatz.
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Gefrorene Flächen auf Straßen und Gehwegen in Kombination mit Feuchte durch Nieselregen – das bringt Menschen am Lenkrad, zu Fuß und auf dem Fahrrad derzeit mächtig ins Rutschen. Die Polizei meldet etliche Unfälle.
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„Das ist in Gladbeck genauso wie im übrigen Kreisgebiet und Bottrop“, stellt Annette Achenbach, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, fest. Blitzeis führte im Zuständigkeitsbereich der Behörde seit Donnerstagabend zu mehr als 70 Unfällen, die nach ersten Erkenntnissen mit Glatteis in Verbindung stehen.
Hochbetrieb für Einsatzkräfte
Alle verfügbaren Rettungs- und Krankentransportwagen waren am Freitag im Kreis Recklinghausen im Dauereinsatz. Glatteis hatte morgens einen sprunghaften Anstieg der Einsatzzahlen bewirkt. Alleine in den ersten fünf Stunden ihrer Schicht disponierten die Kräfte in der Kreisleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst 426 Einsätze. 260 davon waren Rettungsdienst-Einsätze, ausgelöst durch Glatteis.
Zusätzliche Kräfte von Rettungsdienst und Hilfsorganisationen wurden eingesetzt. In Absprache mit Kliniken und Einrichtungen wurden geplante Verlegungen und Transporte verschoben, um zunächst die akut Verletzten in die Krankenhäuser bringen zu können. Der Deutsche Wetterdienst warnt unter anderem über die App NINA.
Annette Achenbach sagt: „Seit 20 Uhr gestern Abend bis jetzt haben wir zehn Unfälle aufgenommen.“ Allein in Gladbeck. In den allermeisten Fällen dürfte die überfrierende Nässe bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Ursache gewesen sein.
Eine Radfahrerin stürzte am Freitag gegen 7.45 Uhr vermutlich aufgrund der glatten Straßenverhältnisse auf der Konrad-Adenauer-Allee. Die 16-jährige Radlerin war auf dem Weg zur Schule. Die Gladbeckerin wollte von der Konrad-Adenauer-Allee aus auf den Parkplatz der Schule einbiegen. Dabei kam die Radlerin zu Fall und verletzte sich leicht. Ein Rettungswagen fuhr sie zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.
In den anderen Fällen blieb es beim Blechschaden. So rutschten Menschen mit ihren Autos in geparkte Fahrzeuge – gegen 7.15 Uhr auf der Frielinghausstraße in Rentfort-Nord, auf der Gildenstraße um ungefähr 3 Uhr und auf der Heinrich-Krahn-Straße gegen Mitternacht. Bei einem Glatteis-Unfall auf der Straße „Am Haarbach“ am Donnerstag um kurz nach 22 Uhr wurden laut Achenbach drei Autos beschädigt.
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Wohl ebenfalls aufgrund von Blitzeis krachte ein Autofahrer am Donnerstag um 23.45 Uhr auf der Horster Straße in Brauck gegen einen Baum. Auf der Gildenstraße war ein Unfallfahrer zuvor, ungefähr um 22.20 Uhr, an einem Stopp-Schild zum Stehen gekommen.
Ein Auffahrunfall ereignete sich in derselben Nacht (22.10 Uhr) auf der Konrad-Adenauer-Allee, Ecke Bülser Straße. Auch hier blieb es nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei beim Blechschaden. Annette Achenbach appelliert: „Bei diesen Witterungsverhältnissen bitte unbedingt den Sicherheitsabstand einhalten und nicht dicht auffahren!“ Fußgänger sollten ebenfalls vorsichtig auf Gehwegen und beim Überqueren von Straßen sein.
Gladbeck wird zu Glattbeck auf Straßen und Gehwegen
Der Winterdienst des Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) ist seit Donnerstag, 19 Uhr, im Einsatz, so Leonie Nüfer, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbetreuung. Die Mitarbeiterin berichtet: „Zunächst waren die Kollegen mit zwei großen Streuern unterwegs. Ab 22 Uhr wurden zusätzlich ein großer und ein kleiner Streuer eingesetzt. Ein Pflug war nicht notwendig, weil es ja nicht geschneit hat.“
Neben den großen Fahrzeugen seien zwischenzeitlich fünf kleine mit Handstreuung auf der Piste. Zunächst sicherte das ZBG-Team neuralgische Punkte im Stadtgebiet, wie Brücken und Hauptstraßen.
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Kälte und Schnee
Nüfer weist darauf hin, dass sich auch Bürgersteige in Eisflächen verwandeln können und wendet sich an die Bevölkerung: „Die Müllwerker haben Probleme, bei ihrer Arbeit Gehwege zu betreten, weil sie nicht gestreut und spiegelglatt sind. Bitte denken Sie daran.“
Vereiste Gehwege: Rettungsdienst im Dauereinsatz
Wer nicht unbedingt vor die Tür muss, sollte zu Hause bleiben! Diese dringende Bitte haben die Rettungskräfte im Kreis Recklinghausen. „Es wurden zusätzliche Einsatzkräfte alarmiert, weil alle verfügbaren Rettungswagen ununterbrochen im Einsatz sind“, so die Kreisverwaltung“, so Svenja Küchmeister, Sprecherin in der Kreisverwaltung.
Bei den Verletzten handele es sich vor allem um Menschen, die auf vereisten Wegen ausgerutscht und gestürzt sind. Svenja Küchmeister: „Mehr als 30 Einsätze dieser Art mussten die Rettungskräfte bereits absolvieren.“
Der Deutsche Wetterdienst sagt für Gladbeck Eis und immer mal wieder Schneefall voraus. Die Witterung macht auch den Zeitungsboten der WAZ zu schaffen, die sich wegen der Glätte nur mühsam vorkämpfen können.