Gladbeck. Das hat sich die Menschheit selbst eingebrockt: Der ZBG muss zum wiederholten Male etliche Bäume fällen. Das Gehölz in der Stadt leidet.

René Hilgner sagt es ganz unverblümt: Es müssen wieder zig Bäume in Gladbeck gefällt werden. Waren es bislang vor allem Buchen, so müssen diesmal nicht nur sie daran glauben. Der erste Betriebsleiter des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG) benennt ein weiteres Sorgenkind, dem es bald an den Stamm geht.

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Und wieder einmal ist das veränderte Klima Auslöser für Probleme in der Natur. Im Stadtgebiet recken Linden unterschiedlicher Arten ihre Äste gen Himmel, darunter die Silberlinde mit gut 200 Exemplaren. Zwischen 80 und 100 Jahre haben sie auf dem Holz, eine Höhe von bis zu 25 Metern erreicht. Doch für einige dieser Bäume hat das letzte Stündlein bald geschlagen. René Hilgner sagt: „Silberlinden machen uns leider gerade Sorgen. Durch die Hitzeperioden sind sie geschwächt.

Trockenperioden machen den Bäumen in Gladbeck den Garaus

Die Silberlinde mit einem Stammdurchmesser von ungefähr 90 bis 110 Zentimetern sei zunehmend von sicherheitsrelevanten Schädigungen betroffen. Diese Baumart habe typische, steilaufragende Äste, die im Verzweigungsbereich überproportional häufig zu Starkastausbrüchen führen. „Ein verstärktes Aufkommen von pilzlichen Erkrankungen und die allgemeine Schwächung der Bäumedurch die Trockenperioden der vergangenen Jahre haben diese Starkastausbrüche noch verstärkt. Es ist davon auszugehen, dass die Holzstruktur in Bezug auf ihre statische Belastbarkeit deutlich geschwächt ist.“

Hunderte Bäume, vor allem Buchen und Eichen, sind bereits Im Wittringer Wald gefällt worden – weitere werden folgen.
Hunderte Bäume, vor allem Buchen und Eichen, sind bereits Im Wittringer Wald gefällt worden – weitere werden folgen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Erst im Juli kam es zu einem Astbruchan der Postallee, der glimpflich ohne Personenschaden verlief. Nicht auszudenken, wenn jemand unter dem Baum gestanden hätte… „Es handelte sich um einen richtig großen Ast“, erinnert sich Hilgner.

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„Um derartigen Vorfällen vorzubeugen, bleibt als probate Maßnahme lediglich eine massive Kronenreduktion, um den Baum statisch zu entlasten“, ist eine Methode zur Wahrung der Sicherheit. Eine vergleichbare Maßnahme habe der Landesbetrieb Straßenbau an der Konrad-Adenauer–Allee durchgeführt.

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Baumkontrollen hätten ergeben, dass etwa 90 Kontrollschnitte erforderlich wurden. Kronenreduktionen um bis zu 30 Prozent der relevanten Kronenmasse: ungefähr 70 Stück. „35 Bäume müssen gefällt werden“, bedauert Hilgner. Dazu gehören „leider auch die sieben noch verbliebenen Alleebäume am Hauptweg zur Trauerhalle des Friedhofs Brauck“, kündigt der ZBG-Betriebsleiter an.

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Damit nicht genug Ungemach. Erneut werden Buchen im Wittringer Wald fallen. Hier sind schon hunderte Bäume von der Bildfläche getilgt worden. 35 Buchen – „richtig alte, 200 bis 220 Jahre alt“ – sind diesmal in Wittringen zu fällen. Ebenfalls Opfer des Klimawandels mit Hitze und Dürre samt ihren Folgen.

Das ist längst nicht alles. Im Buerschen Wald, im nördlichen Grenzbereich zur Bebauung am Bloomsweg / Ludwig-Bette-Weg wird die Säge an 80 der 80- bis 100-jährigen Buchen und Eichen angesetzt.

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