Gladbeck. Wohin pendeln die Gladbecker zur Arbeit? Der Pendleratlas schlüsselt das auf und lässt auch weiter Rückschlüsse auf Pendler und Pendlerströme zu.
Regelmäßig macht sich eine Kleinstadt von Gladbeck aus auf den Weg zur Arbeit. 23.642 Gladbeckerinnen und Gladbecker überqueren täglich die Stadtgrenzen, um anderswo zu arbeiten. Das statistische Bundesamt hat den Pendleratlas mit den Zahlen von 2022 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen: Die Zahl der Auspendelnden hat sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um fast 1000 erhöht. 2021 wies der Pendleratlas noch 22.796 Auspendelnde aus.
Die Zahl der Einpendler ist dagegen im Jahresvergleich minimal gesunken auf nun nur noch 13.137. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 100 mehr. Dazu weist die Statistik immer auch die innerörtlich Pendelnden aus. 12.502 Menschen machen sich innerhalb der Gladbecker Stadtgrenzen auf den Weg zur Arbeit. Auffällig dabei: Während bei den Ein- und Auspendelnden die Männer dominieren, pendeln innerorts mehrheitlich Frauen.
Wohin pendeln die Gladbeckerinnen und Gladbeck er zur Arbeit?
Es sind gar nicht unbedingt weite Strecken, die die Gladbeckerinnen und Gladbecker zur Arbeit zurücklegen. In einem Ballungsgebiet wie dem Ruhrgebiet passiert man nun mal schnell die ein oder andere Stadtgrenze. Wobei: In der Regel sind es Nachbarstädte, in die sich die Gladbecker aufmachen. Die meisten fahren nach Gelsenkirchen, gefolgt von Essen und Bottrop. In diese drei Großstädte zieht es regelmäßig eine vierstellige Zahl von Pendlern.
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Im dreistelligen Bereich folgen dann in der Top Ten: Duisburg, Oberhausen, Dorsten, Bochum. Düsseldorf, Recklinghausen und Marl. In dieser Aufzählung hat sich im Vergleich zur Vorjahresstatistik keine Veränderung ergeben. Mit Essen und Düsseldorf sind auch zwei der großen NRW-Metropolen vertreten, die ein positives Pendlersaldo haben – also mehr Einpendelnde anziehen als zur Arbeit auspendeln.
Woher kommen diejenigen, die zur Arbeit nach Gladbeck pendeln?
Gladbecks Pendlersaldo ist negativ. Anders ausgedrückt: Gladbeck ist eher eine Stadt, in der die Menschen wohnen, Arbeitsmöglichkeiten gibt es dagegen nicht so viele – so eine mögliche Interpretation der Daten. Denn auch, wenn täglich mehr als 13.000 Menschen nach Gladbeck pendeln, bleibt ein negatives Saldo von fast 10.000. Im Klartext: Wie die meisten kleineren Ruhrgebietsstädte ist Gladbeck eine Auspendlerstadt.
Von den Auswärtigen, die in Gladbeck arbeiten, kommen die meisten aus Gelsenkirchen, gefolgt von Bottrop und Essen. Auch hier bewegen sich die Zahlen für die drei Nachbarstädte im vierstelligen Bereich. Auf den Plätzen folgen dann Dorsten, Oberhausen, Marl, Herten, Duisburg, Recklinghausen und Bochum. Im Vergleich zum Vorjahr haben hier Duisburg und Herten sowie Recklinghausen und Bochum die Plätze getauscht.
Welcher Art von Beschäftigung gehen die Pendler nach?
Doch der Pendleratlas verrät nicht nur, wohin sich die Menschen auf den Weg zur Arbeit machen. Auch die Art der Beschäftigung lässt sich ablesen. So sind es vor allem Menschen, die einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen. Das gilt etwas für 10.604 der Einpendelnden. Dazu kommen 649 Beamtinnen und Beamte sowie 383 Selbstständige bzw. „helfende Familienangehörige“. Bleiben am Ende noch 1501 geringfügig Beschäftigte.
Ähnliches zeigt der Blick auf die Auspendelnden: Hier zählt die Statistik 19.695 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 1027 Beamtinnen und Beamte sowie 586 Selbstständige und deren Angehörige. Dazu kommen 2334 geringfügig Beschäftigte. Das ganze verschiebt sich bei den Binnenpendlern, hier kommen die Statistiker auf 2593 Selbstständige sowie 2353 geringfügig Beschäftigte. Der Rest ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder verbeamtet.
Teilzeit oder Vollzeit – wie arbeiten Gladbecker Pendler?
Die Statistiker haben auch Informationen über den Umfang der Beschäftigung der Pendler gesammelt. In allen Bereichen sind es mehrheitlich Vollzeitbeschäftigte, die unterwegs sind. 8975 der Einpendelnden arbeiten Vollzeit. Bei den Auspendelnden sind es 16.406.
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Einen Unterschied dazu bilden wiederum die innerörtlich Pendelnden. Auch von ihnen arbeitet zwar die Mehrheit in Vollzeit, dem stehen allerdings 5088 Teilzeitbeschäftigte gegenüber, die Quote derer ist damit in dem Bereich besonders hoch.
Wie alt sind die Menschen, die nach Gladbeck pendeln?
Zu guter Letzt gewährt die Statistik auch einen Einblick in die Altersstruktur der Pendler. Dort lässt sich ablesen, dass – egal ob Ein-, Aus- oder innerörtlich Pendelnder – es vor allem die 25 bis 45-Jährigen sowie die 45 bis 67-Jährigen sind, die pendeln.
Wichtig zu wissen: Der Pendleratlas setzt Wohn- und Arbeitsplatz ins Verhältnis. Er sagt jedoch nichts darüber aus, wie häufig Berufstätige diesen Weg tatsächlich zurücklegen müssen. Es wird auch nicht deutlich, welches Verkehrsmittel zum Einsatz kommt. Es gibt jedoch Schätzungen, wonach für rund zwei Drittel der Fahrten das Auto genutzt wird.