Gladbeck. Die große Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr fand Samstag bei Ineos Phenol statt. Nach der Übung zieht Feuerwehr-Chef Korytko diese Bilanz.

Bei Ineos Phenol in Gladbeck hat sich ein Unfall ereignet. An einer Pumpe ist es zu einer Verpuffung gekommen. Ein Arbeiter wird verletzt, muss von einem Gerüst geborgen werden. Und kurz darauf – kommt es noch zu einem zweiten Vorfall auf dem Werksgelände des Chemieunternehmens. So haben es die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr gleich mit zwei Einsatzstellen zu tun bei ihrer großen Jahresabschlussübung an der Dechenstraße in Zweckel.

Mit Blaulicht und Martinshorn ging es zum „Einsatzort“ bei Ineos Phenol in Gladbeck

Mit Blaulicht und Martinshorn ging es am Samstagvormittag zum Übungsgeschehen. Das Ganz sollte so realistisch wie möglich über die Bühne gehen, so Thorsten Korytko. Der Feuerwehr-Chef zeigte sich dann nach Abschluss der Übung auch sehr zufrieden, lobte vor allem die große Einsatzbereitschaft der 62 Feuerwehrfrauen und -männer aus den vier Löschzügen der Stadt. „Es ist toll, dass so viele freiwillige Kräfte, darunter auch etliche junge Kolleginnen und Kollegen, dazu bereit waren, ihre Freizeit für die Übung zu opfern.“ Gute Noten gab’s von Korytko auch für den Ablauf. Die Zusammenarbeit sei gut gelaufen, kleinere Fehler seien kaum ins Gewicht gefallen.

Lesen Sie auch

Zwölf Fahrzeugen der Gladbecker Wehr fuhren am Samstagmorgen zum „Einsatzort“ bei Ineos Phenol. Es war also schon ein Großaufgebot, das auffiel auf dem Weg zur Dechenstraße.

Ein Teil der Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr Gladbeck: Ein verletzter Arbeiter muss auf dem Werksgelände von Ineos Phenol mit der Drehleiter von einem Gerüst gerettet werden.
Ein Teil der Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr Gladbeck: Ein verletzter Arbeiter muss auf dem Werksgelände von Ineos Phenol mit der Drehleiter von einem Gerüst gerettet werden. © Stadt Gladbeck

Die Kräfte der Hauptamtlichen Wehr sicherten den normalen Ablauf in der Stadt. Korytko: „Es kam aber nur zu einem kleineren Einsatz in der Zeit, die Übung konnte also ungestört weitergehen.

Aus einem Leck tritt tröpfchenweise eine stark ätzende Flüssigkeit aus

Zurück zum Übungsszenario: Ausgelöst durch die Verpuffung kommt es noch zu einem zweiten Unfall auf dem Werksgelände. Ein Gabelstaplerfahrer ist von dem Geschehen so abgelenkt, dass er mit seinem Fahrzeug gegen einen Tankaufleger prallt. Es entsteht ein Leck, aus dem tröpfchenweise eine gefährliche, stark ätzende Flüssigkeit austritt – 96-prozentige Schwefelsäure.

++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook! ++

„Die Einsatzkräfte mussten also die Verpuffung bekämpfen, den verletzten Arbeiter mit der Drehleiter vom Gerüst retten und auch noch die Gefahrgut-Lage in den Griff bekommen“, so Thorsten Korytko. Gut 50 Stunden intensive Vorbereitungszeit waren der Jahresübung vorausgegangen. Immer mit im Boot dabei: die Werksfeuerwehr von Ineos. Und so dankt der Gladbecker Feuerwehr-Chef auch ganz besonders den Kollegen der Werksfeuerwehr und auch der Geschäftsführung von Ineos, die es ermöglicht hat, eine solche große Übung auf dem Gelände des Unternehmens durchzuführen.