Gladbeck. Die Feuerwehr in Gladbeck wird immer wieder zu Einsätzen gerufen, die sich vor Ort als Fehlalarm herausstellen. Das kann richtig teuer werden.
- Immer wieder rückt die Feuerwehr Gladbeck zu Einsätzen aus, bei denen es gar keinen Notfall gibt.
- Oft werden Alarme versehentlich ausgelöst, doch es gibt auch böswillige Blindalarme, die die Rettungskräfte unnötig aufhalten.
- Allein im Juni wurde die Feuerwehr in Gladbeck 39 Mal zu Fehlalarmen gerufen.
Wenn ein Notruf bei der Feuerwehr Gladbeck eingeht, muss alles ganz schnell gehen – schließlich könnten Menschenleben davon abhängen, wie schnell die Einsatzkräfte vor Ort sind. Immer wieder kommt es allerdings vor, dass die Feuerwehr fälschlicherweise alarmiert wird, erst am Einsatzort stellt sich dann heraus, dass es sich um einen sogenannten „Blindalarm“ handelt. Ein Feuerwehrmann erklärt, wie oft so etwas vorkommt.
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Als die Feuerwehr am Samstag (8. Juli) um 18.51 Uhr an die Bülser Straße alarmiert wird, lautet die erste Information zum Einsatz zunächst nur „Gasgeruch im Gebäude“. Höchste Eile für die Feuerwehrmänner, schließlich kann austretendes Gas im schlimmsten Fall zu Explosionen führen, die Häuser zerstören und Menschenleben kosten können. Erst am Einsatzort in der Stadtmitte stellt sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelt – die Einsatzkräfte können mit ihren Messgeräten keine Unregelmäßigkeiten feststellen.
39 Mal wurde Gladbecker Feuerwehr im Juni verständigt, ohne dass es Notfall gab
Feuerwehrsprecher Robert Körner berichtet: „Wir haben dann herausgefunden, dass der Anrufer, der uns auf den Gasgeruch aufmerksam gemacht hatte, einen falschen Namen angegeben hatte, es handelte sich also um einen böswilligen Fehlalarm. Sowas kommt leider immer wieder vor, allein im Juni zwei Mal.“ In solch einem Fall meldet die Feuerwehr dies bei der Polizei, die wiederum weiterverfolgt, ob der Einsatzauslöser ermittelt werden kann. Sei der Verursacher bekannt, müsse dieser für die Einsatzkosten aufkommen – und das kann richtig teuer werden.
Viel öfter als die mutwilligen Fehlalarme kommen in Gladbeck allerdings unabsichtlich ausgelöste Alarme vor, insgesamt 39 solcher Notrufe gingen im Juni bei der Feuerwehr ein. Dies liege zu einem großen Teil an der „Nora-App“, einer App für Smartphones, durch die Notrufe abgesetzt werden können. Insbesondere Menschen mit Sprach- und Hörbehinderungen soll durch die App erleichtert werden, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste zu erreichen.
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„Nora-App“ sorgt für viele unbeabsichtigte Alarme bei der Feuerwehr
Die Nutzer müssen dabei nicht sprechen, um einen Notruf abzusetzen, stattdessen können sie via Chat mit der Einsatzzentrale kommunizieren. Zudem gibt es die Möglichkeit eines „stillen Notrufs“, wenn niemand merken soll, dass die hilfesuchende Person gerade einen Notruf absetzt. „Die App ist an sich eine gute Sache, aber in letzter Zeit kommt es immer häufiger vor, dass die Nutzer unbeabsichtigt einen Notruf absetzen“, erklärt Körner.