Gladbeck. Die Freiwillige Feuerwehr in Gladbeck hilft bei Einsätzen aller Art – ob Wohnungsbrand oder Sturm. So läuft die Arbeit der Ehrenamtler.
Ein kleines schwarzes Kästchen hängt am Gürtel von Stefan Warncke, ganz unscheinbar gibt es oft tagelang keinen Ton von sich. Doch wenn es plötzlich anfängt zu piepen, ist höchste Eile gefordert: Als Teil der Freiwilligen Feuerwehr in Gladbeck wird Warncke zu einem Einsatz gerufen. Gemeinsam mit rund 160 weiteren ehrenamtlichen Helfern unterstützt er die Stadtfeuerwehr bei Wohnungsbränden, Stürmen und Rettungsaktionen.
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„Feuerwehr bedeutet für uns Familie“, erzählt Martin Karpa, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbands. Neben seiner hauptamtlichen Arbeit als Feuerwehrmann engagiert sich der Gladbecker seit 30 Jahren zusätzlich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Bei Einsätzen unterscheide sich die Arbeit der Ehrenamtler nicht grundlegend von der der hauptamtlichen Kameraden, beide Bereiche seien eng miteinander verbunden. Der Feuerwehrmann führt aus: „Gibt es beispielsweise einen Wohnungsbrand, wird zeitgleich zur hauptamtlichen Feuerwehr auch die Freiwillige Feuerwehr alarmiert und wir treffen uns alle am Einsatzort. Dort wird koordiniert, wer welche Aufgaben übernimmt.“
Freiwillige Feuerwehr in Gladbeck unterstützt Hauptamtliche bei Einsätzen
Wie oft die Ehrenamtler bei Einsätzen unterstützen, ist sehr unterschiedlich. Mal piept das kleine schwarze Kästchen – der digitale Meldeempfänger – wochenlang gar nicht, dann wiederum mehrfach in einer Woche. Stefan Warncke, der hauptberuflich als Servicetechniker arbeitet, wird in den unterschiedlichsten Situationen zu Einsätzen gerufen: Auf der Arbeit, beim Einkaufen oder zu Hause. Eine enge Absprache mit seinem Arbeitgeber sei wichtig, bei größeren Einsätzen könne er sich nach vorheriger Abstimmung von der Arbeit freistellen lassen.
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Um immer bestens auf den nächsten Einsatz vorbereitet zu sein, trifft sich die Freiwillige Feuerwehr jeden Montagabend, um Grundlagen zu vertiefen und Einsätze fiktiv nachzustellen. „Dabei werden Abläufe durchgesprochen, beispielsweise was wir tun müssen, um eine vermisste Person aus einer verrauchten Wohnung zu retten“, so Warncke. Auch der Umgang mit den vielen unterschiedlichen Geräten der Feuerwehr von Wärmebildkameras bis hin zu Pumpen wird geübt.
Trotz Übungen passieren im Einsatz immer wieder Dinge, die nicht vorherzusehen sind. Ehrenamtler Fabian Bröß erinnert sich an einen Moment, der ihn besonders geprägt hat: „Einmal ist ein herabstürzender Dachbalken nur haarscharf an meinem Kopf vorbeigeschossen, da merkt man, wie schnell etwas passieren kann“. Dass die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen teils sogar ihr eigenes Leben riskieren, schweißt zusammen. So habe der Tod der zwei Feuerwehrleute bei einem Einsatz in Sankt Augustin Mitte Juni auch in Gladbeck große Bestürzung ausgelöst.
Rund 80 Prozent der Feuerwehrleute in Gladbeck kommen aus Jugendfeuerwehr
Neben seinem Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr leitet Fabian Bröß zusätzlich die Jugendfeuerwehr, ein zentraler Bestandteil des Stadtfeuerwehrverbands. Einmal die Woche trifft er sich mit den Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren, um diese an die Arbeit der Feuerwehr heranzuführen. Bei Einsätzen kann der Nachwuchs zwar noch nicht mithelfen, das sei zu gefährlich. „Aber wir üben schon fleißig für den Ernstfall“, erklärt Bröß.
Ihr Urteil ist gefragt: Stimmen Sie ab
- Für die Ehrenamtsaktion „Menschen machen’s möglich“ stellen wir in unserer Zeitung zwischen Ende Juni und Mitte Juli sieben verschiedene ehrenamtliche Projekte in Gladbeck vor. In Kooperation mit der Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) und der Stadt können diese Projekte im Anschluss insgesamt 3000 Euro an Fördermitteln gewinnen – dafür ist Ihre Stimme gefragt!
- Nachdem wir alle Projekte vorgestellt haben, wird es eine Übersichtsseite geben und die Abstimmungsphase startet.
- Ab Mitte Juli können Sie per Mail oder per Post für das Projekt abstimmen, was Ihrer Meinung nach das Gewinnerpreisgeld in Höhe von 1000 Euro am meisten verdient hat.
- Geld gewinnen können auch die vorgestellten Projekte, die nicht den ersten Platz erreichen – damit soll die ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden. Die Gewinner werden dann am „Tag des Ehrenamtes“ bekannt gegeben – am 12. August.
Die Jugendarbeit der Feuerwehr besteht daneben auch aus vielen gemeinsamen Unternehmungen, so besuchen die Jugendlichen Freizeitparks oder fahren auf Ferienfreizeiten – zuletzt waren sie einige Tage in Scharbeutz an der Ostsee. Auch bei Aktionen wie „Gladbeck putzt“ beteiligt sich die Jugendfeuerwehr, um öffentliche Flächen in der Stadt vom Müll zu befreien.
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Die Jugendarbeit sei besonders wichtig für die Nachwuchsgewinnung, rund 80 Prozent aller Feuerwehrleute kommen nach eigenen Angaben aus der Jugendfeuerwehr. Sollte die Feuerwehr bei der Ehrenamtsaktion Geld gewinnen, soll aus diesem Grund unter anderem die Jugendfeuerwehr damit gefördert werden. „So können wir die Feuerwehr weiter vorantreiben“, meint Karpa. Generell wird derzeit händeringend Verstärkung gesucht: „Ob Mann oder Frau, ob alt oder jung – wir brauchen neue Leute.“