Gladbeck. Schlemmen wie Gott in Gladbeck: Gäste genossen das erste Marktfrühstück unter freiem Himmel in der Innenstadt. Sie hatten die Qual der Wahl.

Die Menschen in Gladbeck haben Appetit auf Neues. Das ist beim allerersten Marktfrühstück am Samstag unübersehbar. Citymanagerin Katja Krischel strahlt mit der Sonne um die Wette, als sie registriert: „Wir werden geradezu überrannt! Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet.“ Es ist aber auch für viele, die zum oder über den Wochenmarkt in Gladbecks Innenstadt schlendern, zu verlockend, was Krischel und ihr Mitstreiter Klaus Zimmermann von Optik Hahne, Mitglied der Werbegemeinschaft, auf der Pfanne haben – sprichwörtlich ausgedrückt.

Auch interessant

Denn die Küche bleibt kalt – was niemanden im mindesten daran hindert, sich in die Warteschlange einzureihen. Gibt’s doch ein üppiges Angebot. Die Speisekarte verheißt lukullische Genüsse, bei deren bloßer Auflistung manchen das Wasser im Munde zusammenläuft. Wie, es gab doch schon zuhause ein Frühstück? Für internationale Spezialitäten ist im Magen doch immer noch ein Eckchen frei im Magen, oder?

Beim Marktfrühstück in Gladbeck kommen ausgewählte Produkte auf den Teller

Apropos Eckchen: Ruckzuck sind die Plätze an den Tischen unter dem Zeltdach besetzt. Wer bereits seine Wahl vor sich auf dem Teller hatte, spinkst doch mal ‘rüber zum Gegenüber. „Hm, das Westfälische sieht auch gut aus! Ich habe das Käsefrühstück“, bemerkt ein Herr, bevor er herzhaft in sein Brötchen mit Butter und Schnittkäse, dekoriert mit einem Klecks Chutney, beißt. Diese delikate Variation aus Ingwer, Aprikose und Chili hat Krischel eigenhändig zubereitet. Und auch Zwetschgen- und Aprikosenmarmelade, gereicht zum typisch französischen petit-déjeuner mit Croissant, ist keine Industrieware.

Auch interessant

Überhaupt, und diese Idee steckt hinter dieser Aktion, stammen die Zutaten vom Wochenmarkt oder den anliegenden Geschäften. Die Gäste in diesem Open-Air-Restaurant haben die Qual der Wahl, mit acht Euro sind sie dabei. Was darf’s denn sein: Westfälisches Frühstück mit Vollkornecke, Schinken, Mett- und Leberwurst? Oder doch lieber Fischiges? Aufs Brötchen kommen dann Lachs und Krabbensalat. Die Eimuffins für das Meeres-Frühstück hat Zimmermann gebacken.

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Zum Frühstück auf dem Gladbecker Wochenmarkt gab’s die herzhafte westfälische Variante, Fischiges sowie das typisch französische petit-déjeuner und reichlich holländischen Käse.
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Zum Frühstück auf dem Gladbecker Wochenmarkt gab’s die herzhafte westfälische Variante, Fischiges sowie das typisch französische petit-déjeuner und reichlich holländischen Käse. © Privat | Privat

+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++

Er sagt: „Eigentlich haben wir richtige Teller. Aber wir kommen mit dem Spülen nicht nach.“ Also müssen Einwegteller her. Dazu bekommen die Gäste jedoch „richtiges Besteck in die Hand. Hier noch ein Gürkchen als Deko, dort eine Erdbeere. Null-acht-fuffzehn läuft hier trotz des Andrangs nichts. Krischel: „Liebevoll dauert eben etwas länger.“

Auch interessant

Ein Senior, der des Deutschen nicht mächtig ist, denkt sich wohl: Selbst ist der Mann und will sich ein Bütterken schmieren. Nein, auch er wird zuvorkommend bedient. Krischel bedeutet ihm: „If you want coffee, you can buy it there...“ – ein Wink gen Tim Heimann an seiner „Coffee Box“.

Auch interessant

Dann flitzt die Citymanagerin rüber zu Bäcker Schollin: Brötchen-Nachschub kaufen. „Wir hatten mit 20 Frühstücken gerechnet. Doch die Aktion kommt so gut an, dass wir jetzt schon mehr als dreimal so viel verkauft haben“, sagt Krischel nach etwa einer Stunde. Und bis 13 Uhr soll es ja noch weitergehen. Hoffentlich reichen die Vorräte…

Auch interessant

Lesen Sie auch:

Eines nehmen die Frühstücker, wenn sie möchten, mit nach Hause: ein kleines Einmachglas. Noch leer. Naja, nicht ganz. Was einmal eingefüllt werden könnte, steckt als Rezept drin: das Gladbecker Wochenmarkt-Zwetschgenmus. Katja Krischel erzählt: „Viele Leute wollen mir eine Email schreiben mit eigenen Rezepten.“ Die könnten bei einem nächsten Event mit Gaumenfreuden serviert werden. Man blicke schon ‘mal auf die Kürbiszeit...

Wer eine Rezept-Idee hat, kann sie schicken an citymanagement@stadt-gladbeck, Stichwort Wochenmarkt-Kochbuch.

Weitere Berichte und Meldungen aus Gladbeck lesen Sie hier.