Gladbeck. Im jungen Kunsthaus Reuer in Gladbeck wird am 13. Mai bereits die zweite Ausstellung eröffnet. Was diesmal in der Industriehalle gezeigt wird.

„Wir sind unter Kaufzwang, weil es oft nur Unikate gibt oder sehr kleine Auflagen, die dann schnell vergriffen sind. Eine gute Galerie muss diese Werke natürlich im Bestand haben“, sagte der Unternehmer und damalige Neugalerist, Wilfried Reuer, im September vergangenen Jahres bei der Vorstellung seiner Ausstellungsräume im neu gegründeten „Kunsthaus Reuer“ in Gladbeck. Dort werden unter der Leitung von Tochter Lena Reuer Werke der „German Pop Art“ präsentiert, u.a. von bekannten Künstlern aus der Musik- und Unterhaltungsbranche, wie Udo Lindenberg, Otto Waalkes und Frank Zander, die sich mittlerweile auch im Bereich der bildenden Kunst einen Namen gemacht haben.

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Die beiden Reuers haben ihren Vorsatz in die Tat umgesetzt, ist doch die kleine Galerie in der ersten Etage des Speditionsgebäudes an der Brüsseler Straße von rund 150 auf 300 Exponate angewachsen, wobei viele Ausstellungsstücke des bisherigen Antiquitätenhandels schon der Kunst weichen mussten. „Wir hätten das nicht erwartet“, ist Wilfried Reuer selbst ein bisschen erstaunt über den Erfolg.

Die Vernissage findet in der Industriehalle an der Brüsseler Straße in Gladbeck statt

In der Galerie Reuer in Gladbeck liegt der Schwerpunkt auf der Pop Art. Die Werke von Udo Lindenberg haben sogar eine eigene Ecke.
In der Galerie Reuer in Gladbeck liegt der Schwerpunkt auf der Pop Art. Die Werke von Udo Lindenberg haben sogar eine eigene Ecke. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Nun soll es am Samstag, 13. Mai, nach der Premiere schon eine zweite Vernissage geben mit den in der Szene bekannten Pop-Art-Künstlern. Ort des Geschehens wird wiederum die große Industriehalle im Erdgeschoss sein, in der normalerweise Paletten gestapelt sind.

Künstler kommen zur Vernissage

Die Pop-Art-Ausstellung im Kunsthaus Reuer, Brüsseler Straße 63 in Gladbeck, wird am Samstag, 13. Mai, um 14 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Dazu gibt’s Live-Musik in Anwesenheit der vier Künstler und Künstlerinnen.

Die Schau kann auch am Sonntag, 14. Mai, von 11 bis 16 Uhr, besichtigt werden. Außerdem ist die obere Galerie mit Arbeiten von Lindenberg, Waalkes und Zander zu sehen. Weitere Informationen: www.reuer-gladbeck .de

Thomas Jankowski aus Osnabrück ist einer der Protagonisten. Zu seinen Werken gehören Wandbilder und Großformate sowie eigenwillige Porträts in Mischtechnik von prominenten Persönlichkeiten. Tanja Kiesewalter, gebürtig aus Hamm in Westfalen, hat für ihre „Crazy Clouds“ einen Mix aus Werbung und Comic mit eingestreuten Wortfetzen kreiert, den sie auf Aluplatten präsentiert. Hinzu kommen ihre farbenfrohen Städtebilder, in interessanten Perspektiven dargestellt.

Ralf Leidinger arbeitet mit der Airbrushtechnik

Ralf Leidinger, gebürtiger Saarländer, hat sich nach eigener Aussage über viele Jahre in unterschiedlichen Medien und Kunststilen ausprobiert, bis er schließlich zu seinen „Body-Lines“ fand. Mit Airbrushtechnik stellt er, ausschließlich in schwarz-weiß Linien, eine außergewöhnliche Dreidimensionalität als neue räumliche Erfahrung seiner Figuren und Themen aus der Pop-Kultur her. Ute Hillenbrandt ist gebürtige Dortmunderin und hat sich mit ihrer „High Gloss Technik“ einen Namen gemacht. Ihre Exponate sind mit Ölpastell auf gebürstetem Aluminium gearbeitet.

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„Dieses Jahr ist das Jahr der Pop Art für uns“, erklärt Lena Reuer, die schon die Oktober-Vernissage mit im Blick hat, an der wohl auch neu erworbene Arbeiten von Helge Schneider zu sehen sein werden. „Wir wollen uns aber nicht festlegen lassen“ sagt die junge Galerie-Leiterin. So werden auch momentan Werke der sogenannten „Story Art“ erworben, die Malerei mit Fotografie verbindet.

In der Gladbecker Pop-Art-Galerie gibt es jetzt auch eine Udo-Lindenberg-Ecke

Während der Vernissage am Samstag können wieder die oberen Räume der Galerie besichtigt werden, die nun eine extra Lindenberg-Ecke erhalten haben. Hier gibt es u. a. das neueste Werk „Komet“ zu sehen, das parallel zum gleichnamigen Plattenerfolg entstanden ist. „Die Arbeit hat eine limitierte Auflage von 300“, erklärt Lena Reuer, „20 davon haben wir bekommen, wovon schon wieder 15 Exponate verkauft sind. Das hat sich schnell herumgesprochen“, sagt die Galeristin nicht ganz ohne Stolz.