Recklinghausen/Gladbeck. Das Deutschlandticket bereitet Probleme: Die Scanner in den Bussen können die Karte wohl nicht auslesen. Was die Vestische den Pendlern sagt.

Es gibt technische Probleme beim Deutschlandticket. Auch bei der Vestischen lässt sich das seit dem 1. Mai gültige Ticket an den Scannern in den Bussen des Unternehmens nicht auslesen. Es wird dann als „ungültig“ angezeigt. Nach Angaben des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) sind 70 Prozent aller Nahverkehrsunternehmen von dieser Problematik betroffen. Viele Pendlerinnen und Pendler reagieren dementsprechend verunsichert auf die Situation.

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Vestische verspricht „maximale Kulanz“: Wer ein Deutschlandticket vorweisen kann, wird mitgenommen

„Wir werden bei der Prüfung der Tickets immer maximale Kulanz walten lassen“, verspricht Jan Große-Geldermann, Sprecher der Vestischen, auf Anfrage der Redaktion. Jeder, der ein Deutschlandticket vorweisen könne, werde auf jeden Fall auch mitgenommen. Probleme mit einem Update sollen die Ursache für die Schwierigkeiten beim Erfassen des Tickets sein.

Betroffen sind die Einstiegskontrollsysteme, berichtet Große-Geldermann. Die Geräte des Prüfpersonals seien hingegen in der Lage, die Chipkarten und das Ticket auf der App in jedem Fall verlässlich auszulesen. Wann der Fehler, auf den das Nahverkehrsunternehmen erstmals am Donnerstag vergangener Woche durch vereinzelte Kunden aufmerksam gemacht worden ist, behoben sein wird, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Bei den Verkaufszahlen für das Ticket sind die Erwartungen weit übertroffen worden

Aber immerhin: Ungeachtet der technischen Probleme sind die Erwartungen der Vestischen bei den Verkaufszahlen des Deutschlandtickets weit übertroffen worden. Der Verkaufsstart war am 3. April erfolgt Seit dem 1. Mai können Fahrgäste das subventionierte Ticket deutschlandweit im Nahverkehr nutzen. Auch im Kreis Recklinghausen – und somit auch in Gladbeck – machen viele Menschen auch schon davon Gebrauch.

Die Vestische hat nach eigenen Angaben mittlerweile 8500 neue Abo-Kunden gewonnen. Das Nahverkehrsunternehmen, das mit seinen Bussen im Kreis Recklinghausen sowie in Bottrop und Gelsenkirchen unterwegs ist, hatte vor dem Start des neuen Tickets lediglich mit 5000 Neukunden gerechnet. Zusammen mit den Kundinnen und Kunden, die bereits vorher ein Abonnement bei der Vestischen besaßen (zum Beispiel das Ticket 2000) und jetzt auf das neue Angebot umgestiegen sind, beläuft sich die Zahl der Deutschlandticket-Inhaber im Vest aktuell auf knapp 23.000.

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Die Frage ist: Bleiben die neuen Kunden auch bei der Stange?

„Das sind gute Zahlen“, sagt Jan Große-Geldermann, Sprecher der Vestischen. Die Frage sei dabei allerdings: Wie nachhaltig ist das Ergebnis, bleiben die Kunden auch bei der Stange? Die Vestische setzt vor allem darauf, Pendler mit dem 49-Euro-Angebot dauerhaft zu gewinnen.

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Wie viele der neuen Abo-Kunden das Ticket gekauft haben, um es einfach mal auszuprobieren, darüber mag Große-Geldermann nicht spekulieren. Fakt ist, wenn das Abo nicht spätestens bis zum 10. des Monats gekündigt wird, verlängert es sich automatisch für den Folgemonat. Das Deutschlandticket gibt es bei der Vestischen als Chipkarte, die in den Kunden-Centern beantragt werden muss, oder digital in der Vestische App.

>> Alle Informationen hat das Nahverkehrsunternehmen auf seiner Internetseite zusammengefasst: www.vestische.de/deutschlandticket.