Gladbeck. Der Verkauf des Gladbecker Glückauf-Centers wird konkreter. Wie viel das Zentrum kostet, und wie es mit den Geschäften und Praxen weitergeht.
Das Glückauf-Center in Gladbeck wird zum Kauf angeboten. Auch wenn diese Nachricht überraschend kam, unerwartet war sie nicht. Der aktuelle Besitzer, das Investment-Fondsunternehmen Mimco Capital, hat sich nämlich auf die sogenannte Revitalisierung von Objekten spezialisiert, die auf dem absteigenden Ast sind. Sind sie wieder aufgepäppelt, werden sie gewinnbringend verkauft. Eben wie das Glückauf-Center, dass 2020 noch leer stand und zur Schrottimmobilie zu mutieren drohte.
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Die Wende hat Mimco durch intensive Investitionen geschafft. „Insgesamt haben wir 19 Millionen Euro in das Objekt investiert“, sagt Bernd von Manteuffel, Gründer und CEO von Mimco Capital. Vor allem mit einem modernen Rewe-Markt, aber auch mit „Action“ als Ankermieter wurde das Glückauf-Center gesund gepflegt. Ganz über den Berg ist der Patient aber noch nicht. Ein paar Ladenlokale sind noch leer, nicht mehr lange allerdings. Bernd von Manteuffel sagt, was sich in den nächsten Monaten ändert.
Startschuss für Burgerme und Sakura in Gladbeck
Zuerstmal kommt ein alter Bekannter zurück an den Gladbecker Markt. Zahnarzt Dr. Block übernimmt die Praxis von Ärztin Rawia Nasif-Mohammed, die aber als Angestellte in der Praxis bleibt. Dr. Block behandelte schon vor 20 Jahren im Center – in den selben Räumen, in die er jetzt zurückkehrt. Die Etage hat er nun für zehn Jahre angemietet.
Das Callcenter Nothelle residiert zurzeit noch in einer Notetage. Bald soll aber auch die Etage bezugsbereit sein, die das Duisburger Unternehmen für acht Jahre gemietet hat. Schleckermäulchen warten indes wohl vor allem auf das Asia-Restaurant Sakura und die Kette „Burgerme“. „Ende März übergeben wir das Ladenlokal für Burgerme, Ende April das für Sakura“, sagt Bernd von Manteuffel, der sich am Mittwoch selbst ein Bild im Glückauf-Center gemacht hat. „Dann muss man ungefähr noch einen Monat drauf rechnen, bis die Restaurants eingezogen sind.“
Neue Geschäfte kommen ins Gladbecker Glückauf-Center
Die Mieter, die schon da sind, scheinen sich wohlzufühlen in Gladbecks Wieder-Guten-Stube. Die Etage der Kieferorthopädin Ela Yilmaz-Edelbrock wurde gerade wieder flott gemacht, die Spielhalle im Center hat ihren Mietvertrag verlängert. In die Räume der ehemaligen Apotheke zieht nun ein Sanitätshaus ein. Der letzte Leerstand, die Etage, in der Nothelle gerade übergangsmäßig residiert, ist auch gefüllt. „Ein Mieter aus der Industrie wird seine Verwaltung dort unterbringen“, sagt von Manteuffel. Einen Namen darf er noch nicht nennen, der Vertrag ist noch nicht unterschrieben.
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Bleibt die Frage nach dem Verkauf. „Hätten wir das letztes Jahr angeboten, wäre es vermutlich nach zwei Monaten weg gewesen“, so von Manteuffel. Dass die Europäische Zentralbank jetzt aber den Leitzins erhöht hat, mache den Markt härter. Sollte sich bis zum Sommer kein Käufer finden, ist trotzdem nicht aller Tage Abend. „Dann wandert es in unseren Everest-Fonds. Der hält Objekte für acht bis zehn Jahre.“ Potenzielle Eigentümer des Glückauf-Centers sollten jedenfalls ein bisschen was ins Sparschwein gesteckt haben. Eine genau Kaufsumme nennt Bernd von Manteuffel natürlich nicht, aber immerhin eine Hausnummer. „Wir bewegen uns da knapp unter 30 Millionen Euro.“