Gladbeck / Essen. Eine Immobilienfirma aus Marl wollte die Schlägel & Eisen-Siedlung sanieren. Das scheiterte und hatte nun ein Nachspiel vor dem Landgericht.

Die Idee war so faszinierend, dass eine Immobilienfirma aus Marl alle Regeln der seriösen Buchhaltung über Bord geworfen hat. Die ehemaligen Chefs hatten ein Auge auf die sogenannte „Geistersiedlung“ in Gladbeck geworfen, die 2013 gekauft wurde und saniert werden sollte. Doch dazu ist es unter ihrer Verantwortung nicht mehr gekommen. Jetzt haben sie sogar eine ordentliche Vorstrafe in der Akte.

Die Firmengründerin ist am Essener Landgericht wegen Insolvenzverschleppung und mehr zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Ihr wichtigster Mitarbeiter kam mit sieben Monaten weniger davon. Das Strafverfahren gegen ihre Tochter ist gegen Zahlung von 2800 Euro an den „Weißen Ring“ eingestellt worden.

Immobilienfirma aus Marl war hoffnungslos überschuldet

Die Marler Immobilienfirma war hoffnungslos überschuldet. Doch statt die Notbremse zu ziehen, wurde immer wieder versucht, mit neuen Krediten Löcher zu stopfen. Eine genaue Überprüfung des Unternehmens fand offenbar nicht statt.

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Bereichert haben sich die Angeklagten allerdings nicht. Sie haben alles versucht, um den Bankrott noch irgendwie abzuwenden. Dazu war sogar Geld auf Privatkonten verschoben worden, um es vor Pfändungen zu schützen.

Die leerstehende Bergarbeitersiedlung „Schlägel und Eisen“ in Gladbeck war berühmt geworden, weil sie auch Geisterjäger angezogen hatte. Daher der Spitzname.