Gladbeck. Die IHK Nord Westfalen hat ihre Konjunkturumfrage veröffentlicht – auch für Gladbeck. Es herrschen vorsichtiger Optimismus und neue Sorgen.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen, in deren Einzugsgebiet auch Gladbeck fällt, sieht eine „leichte Entspannung“ der regionalen Wirtschaft. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage, die die IHK jetzt veröffentlicht hat. Allerdings: „Weniger schlecht ist noch lange nicht gut“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Fritz Jaeckel. Eine Trendwende sei demnach „nicht in Sicht“.

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Der sogenannte Konjunkturklimaindikator sei zwar von 76 Punkten im Herbst 2022 auf 99 Punkte gestiegen. Vom langjährigen Durchschnitt von 112 Punkte ist er aber noch weit entfernt. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Lage als gut bezeichnen, liegt nahezu unverändert bei 31 Prozent, so die IHK.

Lieferengpässe beschäftigen auch Gladbecker Unternehmen

Die Unterschiede der verschiedenen Branchen werden in der Umfrage deutlich. So seien negative Berichte aus dem Einzelhandel von 42 auf 13 Prozent zurückgegangen, im gleichen Zeitraum sank der Anteil positiver Berichte aus der Industrie aber von 43 auf acht Punkte.

Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, warnt trotz vorsichtigem Optimismus in Gladbecker Betrieben.
Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, warnt trotz vorsichtigem Optimismus in Gladbecker Betrieben. © IHK | Roman Mensing

Grund dafür seien vor allem Lieferschwierigkeiten. Längere Wartezeiten, gestiegener Planungsaufwand und Ertragseinbußen sind die Folgen der Lieferengpässe. Trotzdem schätzen die Unternehmen der Region die Geschäftsentwicklung der kommenden Monate als leicht positiv ein: Von „historisch niedrigen“ fünf Prozent stieg die Zahl dieser Unternehmen auf 14 Prozent.

Gladbecker Unternehmen: Sorge um Energiepreise lässt vorsichtig nach

Die größten Probleme sehen die Betriebe demnach in den weiterhin hohen Energie- und Rohstoffpreisen (71 Prozent) und im Fachkräftemangel (69 Prozent). Die Sorge um hohe Energiepreise ist damit, im Vergleich zum Herbst 2022, um zehn Prozent gesunken.

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Trotzdem bleibt laut IHK weiterhin unklar, wie sich die Energiepreisbremse auswirkt. Rund 45 Prozent der befragten Unternehmen könnten noch nicht einschätzen, ob die Energiepreisbremse hilft. Trotzdem bezeichneten 60 Prozent der Unternehmen ihre finanzielle Lage weiterhin als „unproblematisch“. Positiv sei auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Laut der IHK planen ein Viertel der befragten Unternehmen, in den kommenden Monaten zusätzliche Mitarbeiter einzustellen.

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