Gladbeck. Das „Rentfort Lokal 1919“ hat einen neuen Betreiber: Frank Hellmich vom „Mein Café“ in Gladbecks Innenstadt. Damit will er punkten.

Das „Rentfort Lokal 1919“ hat einen neuen Betreiber. Frank Hellmich, Besitzer von „Mein Café“ auf der Lambertistraße, hat das Lokal vor kurzem übernommen. Mit selbst gemachtem Kuchen und familiärer Atmosphäre lockt das Lokal nun unter dem Namen „Café 1919“ wieder Besucherinnen und Besucher an.

Bunt und geschmackvoll eingerichtet ist das kleine Cafè an der Martin-Luther-Straße in der Nähe des Friedhofes Rentfort, der Josefkirche und dem BV Rentfort. Frank Hellmich bewirtet seien Gäste dort mit Kaffee, Baguettes und Snacks. Eine Frühstückskarte gibt es auch. Blickfang im Laden ist die Kuchentheke, in der die vom hauseigenen Bäckermeister kreierten süßen Sachen ausgestellt werden.

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„Ich hatte nie fest damit geplant zu expandieren. Doch als ich die Möglichkeit auf ein zweites Standbein bekam, bin ich meinem Instinkt gefolgt“, so der Gastronom. Die „Welle der Schließungen im Einzelhandel wie in der Gastronomie“ bedrückt den Gladbecker. Statt einen Standort aufzugeben, um es an anderer Stelle neu zu versuchen, wolle er das vorhandene Potenzial nutzen. „In Städten wie Gladbeck sterben die Innenstädte langsam. Neben dem schrumpfenden Einzelhandel, ist gerade die Gastronomie vom Rückgang der Laufkundschaft betroffen“, so Hellmich.

Das Café 1919 in Gladbeck verfügt auch über einen Außenbereich mit 80 Plätzen

Durch die Nähe zum Friedhof Rentfort sei das Café 1919 prädestiniert für Rauen, also Beerdigungskaffeetrinken. Daneben setzt er auf Spaziergänger und Fahrradfahrer. Und das vor allem im Sommer, denn das Café verfügt über eine Terrasse mit 80 Plätzen. Eine solche Lokalität in einem Wohngebiet und in direkter Nachbarschaft zu den ausladenden Grünflächen sei eine echte Perle. „Wie gut die Außengastronomie im Sommer angenommen wird, erfahren wir zu gegebener Zeit. Danach überlegen wir uns, wie genau wir diese Flächen in Zukunft nutzen werden“, plant der Anfang 60-Jährige.

Frank Hellmich betreibt jetzt das Cafe 1919 in Gladbeck-Rentfort.
Frank Hellmich betreibt jetzt das Cafe 1919 in Gladbeck-Rentfort. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

„Bei der Einrichtung und der vorhandenen Infrastruktur hatte ich großes Glück“, so Hellmich. Die Vorbesitzerin, die den Betrieb aus privaten Gründen aufgab, habe einen guten Einrichtungsgeschmack bewiesen. Tatsächlich überzeugt der Innenraum aus einem Mix aus modernem Industrielook im Barbereich und gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre in dem in weiß gehaltenen Gästeraum. Bodentiefe Fenster geben den Blick ins Grüne frei und öffnen den Raum so. Die Tische und Stühle sind bunt zusammengestellt und ergeben zusammen mit der Holzoptik des Bodens und der indirekten Beleuchtung ein gewisses Urlaubsflair.

Abendveranstaltungen und private Feiern gibt es nicht mehr

Bei der Zusammenstellung der Karte kann Hellmich auf das Konzept seines ersten Cafés in der Innenstadt zurückgreifen. „Im Vergleich zum „Mein Café“ bieten wir hier allerdings eine etwas abgerundete Karte an“, so Hellmich. Die Verkaufsschlager seien alle vom ersten Standort übernommen worden. Die größte Änderung dürfte der Wegfall des Mittagstisches und der warmen Küche sein. Auch nahm er Abstand von Abendveranstaltungen und privaten Feiern im Café 1919. „Wir sind in reines Café. Zwar haben wir eine Schanklizenz und bieten auch alkoholische Getränke an, dennoch haben wir abends geschlossen“, so Hellmich.

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Hellmich kann sich im Gegensatz zu vielen Gastro-Kollegen nicht über Personalmangel beklagen. Er habe für beide Cafés gute und verlässliche Mitarbeiter gefunden. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gerade in der Küche an Fachkräften mangelt. Diese Baustelle haben wir glücklicherweise hier im Café 1919 nur bedingt: Für das Frühstücksangebot suchen wir noch motivierte Unterstützung“, so Hellmich. Er beschäftige Studenten genauso wie gelernte Restaurantfachkräfte. Sein Team sei eine bunte Mischung verschiedener Generationen. „Wir suchen immer nach adäquater Verstärkung. Im Sommer brauchen wir wahrscheinlich mehr Mitarbeiter, um auch den Biergarten bespielen zu können.“