Gladbeck. Die Anmeldezahlen für die Grundschulen in Gladbeck stehen. Einige Einrichtungen sind besonders beliebt, dort wird es „knatscheng“.
„Unsere Schulen laufen voll“, sagt Schuldezernent Rainer Weichelt mit Blick auf die Anmeldezahlen für die Grundschulen für das Jahr 2023/2024. An seiner Wunschschule wird daher längst nicht jedes Kind einen Platz bekommen. Die Stadt Gladbeck hat jedoch einige Pläne.
866 Jungen und Mädchen sind Stand 21. November angemeldet. Im vergangenen Jahr waren es noch 752. „An den Schulen ist es eng, trotz der Zubauten der vergangenen Jahre“, so Weichelt. Das hänge auch mit der demografischen Entwicklung zusammen, mehr Geburten sowie einem Anstieg der Bevölkerung aufgrund verschiedener Fluchtbewegungen. „Es gibt daher auch einen Zuwachs von Familien mit mehreren Kindern.“
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Besonders beliebt bei Eltern und Kindern ist wieder die Mosaikschule in Gladbeck
Bei der Zahl von 866 angemeldeten Kindern sind bislang noch diejenigen mit eingerechnet, die auch an der freien Waldorfschule oder an Schulen in umliegenden Städten angemeldet sind, erläutert Silke Döding, Leiterin des Amtes für Bildung und Erziehung bei der Stadt Gladbeck. Bei ihnen ist noch unklar, ob sie dort wirklich einen Platz bekommen und somit gar nicht auf eine der städtischen Grundschulen angewiesen sind und deshalb aus der aktuellen Kalkulation wieder rausfallen könnten.
Nach dieser wird es besonders an der Mosaikschule eng. Dort sind 37 Kinder mehr angemeldet, als es Plätze gibt. Auch die Josefschule und die Regenbogenschule sind wieder beliebt, dort gibt es 18 beziehungsweise 14 Plätze zu wenig. Kapazitäten hat indes noch die Lambertischule (36), ebenso die Wilhelmschule (18) und die Südparkschule (14). Aber: Jedes Kind wird einen Platz bekommen. Nach aktuellem Stand gibt es über alle Schulen hinweg drei freie Plätze. Insgesamt sollen 33 Eingangsklassen gebildet werden.
Bei der Auswahl der Schülerinnen und Schüler gelten mehrere Kriterien
Die Beliebtheit vor allem von Mosaikschule, Wittringer Schule, Regenbogen- und Josefschule führt die Verwaltung vor allem auf die dort angebotene Rhythmisierung im Offenen Ganztag zurück. Die besteht aus einem Wechsel von Betreuung und Unterricht. Vorteil: Erzieher und Lehrer gucken gemeinsam auf die Kinder, teilen sich die Begleitung. „Die Rhythmisierung bringt Ruhe ins System und in den Klassenverbund“, findet Julia Winkel, Sachgebietsleiterin Schulentwicklungsplan, im städtischen Amt für Bildung und Erziehung.
Digitalhelfer unterstützen an den Grundschulen
Die Digitalisierung an den Grundschulen sei zuletzt kräftig angeschoben worden, so Schuldezernent Rainer Weichelt. So gebe es für jedes Kind ein digitales Endgerät – ein Tablet oder Laptop.
Finanziert seien über das Programm „Aufholen nach Corona“ zudem Digitalhelfer, die an den Schulen bei der Nutzung der digitalen Geräte unterstützen. Zunächst bekommen diese bis 2022 eine Finanzspritze, die Förderung werde wohl aber verlängert.
Wie auch in den vergangenen Jahren zeigt sich, dass die Lambertischule nicht sehr beliebt ist. Dort gibt es einen Ausländeranteil von mehr als 90 Prozent. „Wir haben nur tolle Schulen in Gladbeck. Die Lambertischule hat zwar nicht den besten Ruf, aber eine super Schulleitung, und daher ist auch die Schule gut“, ist Weichelt überzeugt. So habe die Stadtverwaltung kein schlechtes Gewissen, wenn Kinder umverteilt werden müssen und eben nicht an ihrer Wunschschule unterkommen.
Bei der Auswahl der neuen Schülerinnen und Schüler entscheiden die Schulleitungen vor allem nach dem Prinzip der kurzen Wege. „Das hat oberste Priorität“, sagt Julia Winkel. Daneben werden Kriterien wie bereits zur Schule gehörende Geschwisterkinder und auch die Klassenzusammensetzung berücksichtigt. Dabei geht es unter anderem um die Leistungsfähigkeit, „wir wollen keine reinen Hochbegabtenklassen“.
Im Stadtsüden entsteht eine neue Grundschule
Die Stadtverwaltung setzt indes weiter auf das Schulausbauprogramm. An der Lambertischule entsteht aktuell ein Anbau, der wegen Verzögerungen aufgrund von Material- und Personalengpässen allerdings wohl erst im Jahr 2024 fertig wird. „Wir hatten gehofft, dass er zum 1. August 2023 bezugsbereit ist“, so Rainer Weichelt. Auch an der Südparkschule ist zuletzt ein Anbau entstanden. Aber: „Wir werden noch weitere Zubauten machen müssen.“ Noch gebe es keine konkreten Pläne, die Verwaltung arbeite aber an einem neuen Schulausbaukonzept. „Wir stehen unter Druck“, so der Schuldezernent.
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Im Süden der Stadt soll zudem eine neue Grundschule gebaut werden. „Da werden wir uns richtig auf die Hinterbeine setzen“, so Weichelt. Er gehe davon aus, dass diese in vier Jahren stehe. „Dann brauchen wir sie aber auch dringend.“ Zudem werden schon jetzt Schulen, die bisher einzügig waren, in die Zweizügigkeit gehen. Darunter der Teilstandort der Wilhelmschule am Weustersweg. „Aber auch das wird nicht reichen“, so Weichelt. Er stellt klar: „Kinder sind die Zukunft. Daher ist es unsere Aufgabe, jetzt richtig zu handeln.“