Gladbeck. Erneut trafen sich Tuner und Raser in Gladbeck. Die Polizei schritt ein. Bei einer anderen Szene-Versammlung im Kreis wurde ein Mensch verletzt.

Erneut hat die Polizei ein Tunertreffen in Gladbeck aufgelöst. Auto-Fans trafen sich am Samstagabend (5. November) auf dem Parkplatz von McDonalds an der Rockwoolstraße. Was mit etwa 60 Fahrzeugen begann, steigerte sich im Laufe der Stunden.

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Annette Achenbach, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, berichtet: „Weil es an dieser Stelle schon wiederholt zu Tunertreffen gekommen ist, haben wir diesen Ort verstärkter im Blick.“ So blieb den Einsatzkräften nicht verborgen, dass sich gegen 22 Uhr wieder viele Menschen mit ihren Autos auf dem Parkplatz versammelten. Außerdem, so Annette Achenbach, gab es Hinweise aus der Anwohnerschaft. „Wenn die Beteiligten immer wieder den Motor laut starten oder die Musik aufdrehen, kommt es zu Ruhestörungen“, erklärt die Polizeisprecherin.

Hunderte Tuner und Raser versammelten sich wieder einmal bei McDonalds in Gladbeck

Sie beschreibt die Situation am vergangenen Samstag: „Es handelte sich um ungefähr 60 Fahrzeuge – mit steigender Tendenz. Schließlich waren es etwa 130 Autos und gut 300 beteiligte Personen. Die Kollegen haben die Menschen zum Wegfahren aufgefordert.“ Nach Achenbachs Angaben erteilten die Einsatzkräfte 30 Platzverweise, sodass sich die Parkfläche „nach und nach geleert hat“. Außerdem, ergänzt Achenbach, hatten einige Tuner und Raser den Treffpunkt beim Anblick der Streifenwagen verlassen.

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Diese polizeiliche Maßnahme hatte jedoch nur bedingt nachhaltigen Erfolg. Denn: „Ein Teil der Menschen fuhr weiter nach Bottrop und traf sich am Südring-Center.“ Von dort wurde wenig später eine Ansammlung mit circa 30 Fahrzeugen gemeldet. Die Polizeikräfte griffen durch und bereiteten auch diesem Tunertreffen ein Ende. Sie sprachen 20 Platzverweise aus. Annette Achenbach: „Es gab bei diesen Versammlungen keine Strafanzeigen, beispielsweise wegen Widerstands gegen die Beamten oder tätlichen Angriffs.“

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Da sah die Lage bei einem Treffen der Raser- und Tuningszene in Castrop-Rauxel am Freitagabend (4. November) schon ganz anders aus. Eine Frau wurde verletzt.

Ein Mensch wurde bei einer Versammlung durch einen Feuerwerkskörper verletzt

Auf einem Parkplatz an der A 42 hatten sich in der Spitzenzeit schätzungsweise 1000 Menschen mit etwa 500 Fahrzeugen eingefunden, die Polizei schritt schließlich ein. „Die Situation ist eskaliert, gegen einen Streifenwagen wurde ein Brandsatz geworfen“, sagt Annette Achenbach, „es wurde aber kein Beamter verletzt.“ Das Fahrzeug sei unbeschädigt geblieben, weil das Wurfgeschoss davor detoniert sei.

Annette Achenbach, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, stellt fest, dass sich seit einigen Wochen immer wieder Tuner und Raser in Gladbeck und benachbarten Städten treffen.
Annette Achenbach, Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, stellt fest, dass sich seit einigen Wochen immer wieder Tuner und Raser in Gladbeck und benachbarten Städten treffen. © Polizei Recklinghausen

So viel Glück hatte eine Frau nicht. Sie sei von einem Feuerwerkskörper, der aus der Menge heraus geschleudert wurde, getroffen und verletzt worden. Die Frau musste in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden.

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Bei einer Polizei-Kontrolle am 15. Oktober war schon einmal ein Tuningtreffen in Gladbeck auf dem McDonalds-Parkplatz aufgeflogen. 500 Menschen, die in schätzungsweise 200 Fahrzeugen anrollten, waren involviert, mussten das Feld räumen.

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Nichtsdestotrotz steuerten wenige Tage später wieder Tuner und Raser den in der Szene bekannten Gladbecker Treffpunkt an. Diesmal stellten sie etwa 350 Fahrzeuge zur Schau. Die Polizeikräfte verhängten zwölf Verwarngelder.

Doch auch jenseits der Gladbecker Stadtgrenzen meldet die Polizei immer wieder Versammlungen von Fans aufgemotzter motorisierter Untersätze. So beispielsweise Ende Oktober in Gelsenkirchen auf einem Supermarkt-Parkplatz. Dort blieb es, wie jetzt in Castrop-Rauxel, nicht friedlich. Unbekannte zündeten Feuerwerkskörper. Die Polizei löste das Treffen mit in der Spitze 250 Fahrzeugen auf.

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