Gladbeck. Noch sieht es nicht nach Winter aus, doch das kann sich schnell ändern. Der Zentrale Betriebshof Gladbeck ist auf Schnee und Eis vorbereitet.

Draußen ist’s für diese Jahreszeit derzeit viel zu warm. Das meinen wenigstens Wetterfrösche. Dann und wann blitzt sogar strahlende Sonne zwischen Wolken hervor. Doch das kann sich flugs ändern, und der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) will für Schnee und Eis gerüstet sein. Immerhin gilt es, Rutschpartien auf fast 400 Straßenkilometern auszubremsen. Hinzu kommen Plätze und Gehwege, schließlich sollen auch Menschen zu Fuß nicht aufs Glatteis geraten.

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Bei so viel Strecke kann der ZBG nicht überall gleichzeitig räumen, also gibt’s eine Prioritätenliste, die die Einsatzkräfte abfahren. Hauptstraßen stehen darauf ganz oben sowie Brücken und andere „neuralgische Punkte“, wie Brigitte Köhler jene Orte nennt, an denen bei Winter-Wetter erfahrungsgemäß ein erhöhtes Unfall-Risiko besteht. Die Leiterin des Fachbereichs Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Dienstleistungen führt als ein Beispiel die stark belaubte und feuchte Welheimer Straße an: „Da muss man schon mit Glatteis rechnen.“

Der Zentrale Betriebshof Gladbeck schickt Streufahrzeuge unterschiedlicher Größe auf die Piste

Bei der aktuellen Witterung mögen viele Menschen nicht an den Winter mit all seinen Unbilden, gerade für Autofahrer, denken. Aber die Einsatzleiter beim Zentralen Betriebshof haben zu dieser Jahreszeit die Berichte des Deutschen Wetterdienstes ganz genau im Blick. Sobald Meteorologen Schnee und Glatteis ankündigen, berichtet Brigitte Köhler, „wird mit einem Vorlauf von 72 Stunden die Rufbereitschaft ausgerufen“. Auf die Piste können dann jeweils drei große und kleine ZBG-Streufahrzeuge rollen, erklärt die Fachbereichsleiterin.

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Kleinere Räumfahrzeuge setzt der ZBG zum Bespiel auf Wegen und Plätzen in der Innenstadt ein.
Kleinere Räumfahrzeuge setzt der ZBG zum Bespiel auf Wegen und Plätzen in der Innenstadt ein. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

50 Einsatzkräfte stehen parat, um den Kampf gegen Flocken und Glätte aufzunehmen. Diesem ZBG-Team greifen laut Brigitte Köhler Kollegen aus der Abteilung Grün unter die Arme. „Sie sind mit sechs Fegefahrzeugen, wie kleine Pritschenwagen, und Kleintraktoren, die mit Räumschilden ausgerüstet sind, auf Gehwegen unterwegs“, erläutert die Expertin. Nicht zu vergessen die zweibeinigen ZBG-Räumer, die mit Schaufel und Besen das himmlische Weiß von der Bildfläche verschwinden lassen.

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Ein großes Streufahrzeug misst eine maximale Räumbreite von 2,55 Metern. Aber: „Auch ein großer Pflug kann sich im Schnee festfahren.“ In dieser Situation eilen Werkstatt-Beschäftigte ihren Kollegen zur Hilfe.

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Auch zu Fuß sind ZBG-Beschäftigte mit Schaufel und Besen unterwegs, um das himmlische Weiß beiseite zu räumen.
Auch zu Fuß sind ZBG-Beschäftigte mit Schaufel und Besen unterwegs, um das himmlische Weiß beiseite zu räumen. © Zentraler Betriebshof Gladbeck

Streugut hat der Gladbecker Betriebshof bergeweise auf Vorrat, 1000 Tonnen Salz sind es stets. Auf eine „eiserne Reserve“ könne ebenfalls zurückgegriffen werden, versichert Brigitte Köhler. Hinzu kommt Sole aus zwei Tanks – ein jeder ist gefüllt mit 30.000 Litern.

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„Ein großer Streuer ist mit einem 30-Kubik-Behälter für Salz und 2240 Litern Sole bestückt“, erzählt die ZBG-Frau. Dieses Gemisch habe sich wegen seiner guten Haftung auf Straßen bewährt. Werde ausschließlich Salz eingesetzt, bestehe die Gefahr, dass das Streugut vom Winde verweht werde.

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Die Aussicht, dass Salz in alle Himmelsrichtungen davonfliegt, sieht die ZBG-Expertin für die Innenstadt nicht. Dort machen Einsatzkräfte mit kleinen Streufahrzeugen den Asphalt verkehrssicher. Diese Mobile sind mit ein bis 1,3 Kubik Salz beladen.

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Brigitte Köhler: „Unsere Streuer sind mit satellitenunterstützten Aufzeichnungsgeräten ausgestattet. Falls es doch einmal zu einem Unfall kommen sollte, können wir belegen, dass wir an der betreffenden Stelle gestreut haben.“

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