Gladbeck. Mit den „Frühe Hilfen“ stehen Expertinnen Eltern von Kindern bis zu drei Jahren bei Problemen zur Seite. Das Team stellt fest: Der Bedarf steigt.
Der Caritasverband Gladbeck bietet in Kooperation mit der Stadtverwaltung die „Frühen Hilfen“ an. Dabei handelt es sich um ein Beratungsangebot für Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren. Jetzt feiert das Team den zehnten Geburtstag der Frühen Hilfen.
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„In dieser Altersphase verhalten sich Kinder manchmal so, dass es für Eltern schwer ist, ihr Verhalten zu verstehen und mit diesem umzugehen“, sagt Dorothea Murrenhoff. Sie ist eine der Beraterinnen im Bereich Frühe Hilfen des Caritasverbandes. „Es kann sein, dass Säuglinge viel schreien oder kaum schlafen, dass Kinder stark trotzen, klammern oder nicht spielen können. Das erschwert den Kontakt zum Kind, und es geht ihm und der Familie nicht gut. Dann wird Entwicklung schwierig.“
Angebot „Frühe Hilfen“ in Gladbeck will das gegenseitige Verständnis von Eltern und Kind fördern
Hier setzen die Frühen Hilfen an. „Wir finden gemeinsam eine Lösung und fördern das gegenseitige Verständnis von Eltern und Säugling oder Kleinkind. Ziel ist es, das Kind so zu unterstützen, dass es sich wieder besser auf seine Entwicklungsaufgaben konzentrieren kann.“ Die Frühen Hilfen basieren dabei auf zwei Angeboten: der Baby-Kleinkind-Sprechstunde und der Eltern-Kleinkind-Gruppe. „Die Gruppe ist ein offenes Angebot für Eltern mit Kindern zwischen null und drei Jahren. Die Kinder bestimmen dabei jede Woche das Programm und wir begleiten und unterstützen, helfen beim Lesen der kindlichen Signale und stehen Modell für ein gelingendes Miteinander“, erklärt Sabrina Kubisch. Sie ist die zweite Beraterin der Frühen Hilfen. „In der Sprechstunde gehen wir individuell auf das Kind und seine Eltern ein. Hier kann zum Beispiel auch eine videogestützte Beratung zum Einsatz kommen.“
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Verändert hat sich in den zehn Jahren Arbeit für die beiden Beraterinnen vor allem in den vergangenen zwei Jahren einiges. „Aufgrund der pandemiebedingten Kontaktsperren merken wir bei vielen Kindern, dass sie fremde Menschen und Menschengruppen gar nicht kennen. Sie sind zunächst sehr irritiert. Schritt für Schritt führen wir sie dann an die neue Situation heran“, so Dorothea Murrenhoff. „Das geht natürlich nur gemeinsam. Die Mitarbeit der Eltern ist bei uns gefordert, wir können auftretende Probleme nicht alleine auflösen.“ „Ganz wichtig für die Erfolgsaussichten ist ebenfalls, dass die Eltern sich frühzeitig Unterstützung suchen“, weiß Christine Hellebrand, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie der Stadt Gladbeck. „Schon, wenn das elterliche Bauchgefühl langsam unruhig wird, sind die Frühen Hilfen der richtige Ansprechpartner. Hat sich das Verhalten manifestiert, wird es schwieriger.“
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Ein weiterer Vorteil der Frühen Hilfen sei das offene Konzept. „Für die Teilnahme an dem Gruppenangebot ist keine Anmeldung notwendig. So kann man sich auch erstmal Stück für Stück kennenlernen.“ Bei Bedarf greifen die Mitarbeiterinnen auf ein großes Netzwerk zurück. „Wenn wir gemeinsam mit den Eltern feststellen, dass zusätzliche Unterstützung sinnvoll ist, dann können wir auf viele Möglichkeiten innerhalb und außerhalb unseres Verbandes zurückgreifen“, sagt Sabrina Kubisch.
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Für die Zukunft wünschen sich beide Beraterinnen weiterhin ein gutes, entwicklungsförderndes Zusammenarbeiten mit den Eltern. „Denn die Anfragen sind gestiegen. Wir nehmen deutlich mehr Bedarf wahr.“
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Eltern-Kleinkind-Gruppe: mittwochs 10 bis 11.30 Uhr, Wiesenstraße 28. Der Einstieg in die Gruppe ist jederzeit und ohne Anmeldung möglich. Für die Baby-Kleinkind-Sprechstunde/Schreiambulanz ist eine Terminvereinbarung unter 0 20 43/29 49 30 notwendig.