Gladbeck. . Fachleute der Caritas Gladbeck stellen fest: Themen wie der Entwicklungsstand der Kinder, Schule und Scheidung sind nach wie vor stark gefragt.
„Wenn man sagt, dass Erziehung gleich Beziehung ist, handelt es sich in vielen Fällen, mit denen wir es zu tun haben, um ein gestörtes Miteinander zwischen Eltern und Kindern.“ – Auf diese Formel bringt Brigitte Kleine-Harmeyer ihre Arbeit als Leiterin der Stelle „Frühförderung und Frühe Hilfen“ beim hiesigen Caritasverband. Zu ihr kommen Mütter und Väter, die Unterstützung im Alltag mit ihrem Nachwuchs suchen: von der Geburt bis zur Einschulung. Wer in der Erziehung auf Schwierigkeiten mit älteren Mädchen und Jungen stößt, ist bei der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche an der richtigen Adresse. Leiter Bernd Nelskamp stellt fest: „Die Anzahl der Beratungsfälle hat sich bei uns eingependelt.“ Er vergleicht: „Im vergangenen Jahr waren es 562; im Jahr 2014 hatten wir 561 Beratungsfälle.“
Gefördert vom Kreis
45 Prozent der Mädchen und Jungen, um die sich Beratungsgespräche drehen, besuchen eine Grundschule, 14 Prozent einen Kindergarten. Bei zehn Prozent handelt es sich um Gymnasiasten, fünf Prozent sind Hauptschüler. In erster Linie, so die Erfahrung der Caritas-Fachleute, wenden sich Mütter an die Beratungsstellen. Bernd Nelskamp: „Manchmal kommen Jugendliche auch von sich aus zu uns.“
Kontaktmöglichkeiten
Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche befindet im Caritas-Haus an der Kirchstraße 5. Offene Sprechstunden werden donnerstags von 16 bis 18 Uhr angeboten.
Jugendsprechstunden sind an jedem zweiten und letzten Donnerstag im Monat, 16 bis 18 Uhr (außer in den Ferien).
Information und Kontakt: 27 91 85, www.beratung-caritas.de
Kostenlose Beratungen im Bereich „Frühförderung und frühe Hilfen“ bietet der Caritasverband an der Wiesenstraße 28 an.
Terminabsprachen sind möglich unter 29 49 30.
Der Diplom-Sozialarbeiter sagt: „Seit dem Jahr 1974 gibt es in Gladbeck die Erziehungsberatung der Caritas, gefördert vom Kreis Recklinghausen.“ Viele Themen, die Eltern – oder anderen „Erziehungsberechtigten“ – unter den Nägeln brennen, haben im Laufe der Jahre nicht an Brisanz verloren. Ist mein Kind altersgerecht entwickelt? Wie verhalte ich mich bei einem Trotzkopf oder einem rebellischen Teenager in der Pubertät? Trennung und Scheidung seien „grundsätzlich ein großes Thema“. Aber das Caritas-Team wird zunehmend auch mit Schwierigkeiten konfrontiert, von denen vor einigen Jahren noch keine Rede war. So kann sich in Zeiten, in denen Computer den Ton angeben und Kinder nur schwer zu bewegen sind, sich unter freiem Himmel auszutoben, auch eine mangelhaft ausgeprägte Motorik zum Problem entwickeln.
Die Experten versuchen mit allen Beteiligten, der Ursache für Konflikte auf den Grund zu gehen und Lösungsansätze zu finden. Kleine-Harmeyer: „Da kann es hilfreich sein, uns als Moderator und Vermittler dabei zu haben.“