Gladbeck. Drei Freundinnen machen sich stark für den Erhalt der Gladbecker Heilig-Kreuz-Kirche als Kulturraum. Ein großes Konzert erklingt am 23. Oktober.
Die zehneckige Kuppel der Heilig-Kreuz-Kirche im Stadtteil Butendorf ist von der A 2 aus weithin sichtbar. „Das ist doch praktisch ein Wahrzeichen für Gladbeck“, sind sich Bärbel Wienhues, Ulrike Turek und Gertrud Duvenkamp einig. Und für den Erhalt des Standortes als Kulturraum erheben die Freundinnen ihre Stimmen – im wahrsten Sinne des Wortes.
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Es enttäuscht die Butendorferinnen, die in der Heilig-Kreuz-Kirche ihre religiöse Heimat sehen, dass die Zukunft des Gotteshauses im Ungewissen liegt, der Innenraum in seiner jetzigen Form gefährdet ist. Der auffällige und imposante Sakralbau von 1913, „aus der Blütezeit des hiesigen Bergbaus“, so Duvenkamp als Vorsitzende des Fördervereins, ist von der Diozöse Essen aufgegeben worden. Noch sei nicht entschieden, wie umgebaut wird. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. „Wir hoffen aber, dass auch der Kirchraum in seiner einzigartigen Schönheit bestehen bleibt.“ Wienhues, Turek und Duvenkamp kämpfen für ihre Idee eines christlichen Kulturstandortes.
Die drei Freundinnen aus Butendorf regten einen Auftritt des Ensembles Confido in Heilig Kreuz an
Die Frauen eint die Liebe zur Chormusik, Duvenkamp ist Mitglied des ansässigen Kirchenensembles. Seit vier Jahren gehören die Freundinnen „Confido Camerata & Vocale“ des Chorleiters Wolfgang Endrös an. Mit ihm studieren die singenden und musizierenden Laien aus ganz NRW jedes Jahr ein großes Werk ein, alle zwei Jahre mit Kooperation und Reise zu einem ausländischen Partner – diesmal ist es der „Gemischte Chor der Musikakademie Pula“ in Kroatien.
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Die Gladbeckerinnen gingen auf die Confido-Vorsitzende Claudia Temp zu und fragten, ob nicht ein Konzert in Butendorf erklingen könne. Um der Idee des religiösen Kulturstandorts Nachdruck zu verleihen. „Wir freuen uns immer, wenn sich unsere Vereinsmitglieder mit ihren lokalen Anliegen einbringen und wir außerdem noch helfen können“, so Temp. Dafür erteilte sie sogar der Stadt Moers, wo das Konzert ursprünglich geplant war, eine Absage.
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So werden denn am Sonntag, 23. Oktober, ab 17 Uhr etwa hundert Mitglieder von Confido und der Musikakademie Pula die „Messa di Gloria e Credo“ von Gaetano Donizetti interpretieren. Die Uraufführung „Regina Caeli“ von Branko Okmaca ist ebenso geplant wie das „Magnificat“ von Franz Schubert. Solisten sind Anette Regnitter (Sopran), Edit Kienzl (Alt), Johannes Jonas Mang (Tenor) und Cedrik Bayard (Bass). Musikalische Leitung: Domeniko Briski und Wolfgang Endrös. Duvenkamp, Wienhues und Turek: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass hier in Heilig Kreuz etwas passiert.“
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Karten kosten im Vorverkauf 15 Euro (Schüler/Studenten/Flüchtlinge frei). Erhältlich sind Tickets im Büro der Heilig-Kreuz-Kirche (Horster Straße 133, 0 20 43/3 11 70), und in der Humboldt-Buchhandlung (Humboldtstraße 15, 0 20 43/2 80 20). Weitere Infos: www.confido.org. Es können sich auch noch Gastfamilien für die kroatischen Chormitglieder melden.