Gladbeck. Seit Jahresanfang ist die Fläche der Ex-Hochhausruine Schwechater Straße 38 in Gladbeck frei. Warum die Neubebauung jedoch auf sich warten lässt.
Der Start der Bauarbeiten für das Nahversorgungszentrum an der Schwechater Straße in Gladbeck lässt – trotz hoher Erwartungen im Stadtteil – weiter auf sich warten. In diesem Jahr wird es damit wohl auch nichts mehr, wie die WAZ aus dem Baudezernat und vom Projektentwickler erfuhr. Aller Voraussicht nach dürften 2023 die ersten Baufahrzeuge auf dem seit Jahresanfang freien Baufeld anrollen. Es läuft dann auf eine mögliche Fertigstellung 2024 hinaus.
Immerhin: Projektentwickler Daniel Meßling, der das Bauprojekt für den neuen Investor aus dem Münsterland betreut, versicherte gegenüber der WAZ, dass trotz aller aufziehender Krisen an dem Bauvorhaben in Rentfort-Nord festgehalten werde. „Wir warten auf die Baugenehmigung, sobald diese da ist, werden wir anfangen.“ Ende November werde er, so sei es mit dem Baudezernat verabredet, Einzelheiten zu dem Projekt im Planungs- und Umweltausschuss erläutern.
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Stadtbaurat stellt die Baugenehmigung noch für das Jahr 2022 in Aussicht
Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer stellt unterdessen gegenüber der WAZ die Baugenehmigung – „soweit aktuell absehbar“ – noch für dieses Jahr in Aussicht. Ursprünglich war dafür einmal Mitte 2022 ins Auge gefasst worden. Aber es habe Verzögerungen geben. Kreuzer verweist auf die äußerst komplexe Umschreibung der Grundbücher und die Grundstücksteilung zwischen dem sogenannten Block F des ehemaligen Geschäftszentrums an der Schwechater Straße 38, der bei dem Abriss der Hochhausruine stehenblieb, und dem Grundstück des Investors. Sie wurden laut Baurat erst im Mai 2022 abgeschlossen.
Demnach sei der Investor erst seit kurzer Zeit im vollständigen Eigentum des für das neue Nahversorgungszentrum benötigten Grundstücks und könne die Planung des Neubaus erst seit wenigen Monaten intensiv und auf verlässlicher Grundlage betreiben. Auch die offizielle Abnahme des Grundstücks nach dem Abbruch des Hochhauses ließ lange auf sich warten, da die Arbeiten mit der Abbruchfirma noch nicht schlussgerechnet waren. Erst nach der offiziellen Abnahme habe das Grundstück für eine Neubebauung offiziell zur Verfügung gestanden.
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Rewe und Rossmann stehen als Ankermieter des Nahversorgungszentrums fest
„Letztlich ein normaler Prozess, auch von der zeitlichen Abfolge, gerade in dieser von so vielen Krisen gekennzeichneten Zeit“, betont der Baurat, dem „die gewisse Nervosität aus der Bewohnerschaft“ bekannt sei. Kreuzer: „Ich kann da immer nur wieder um Verständnis werben, dass es sich hierbei um ein großes Bauvorhaben handelt, bei dem die Erstellung aller notwendigen Unterlagen für die Baugenehmigung (einschließlich mehrerer Gutachten) etwas dauern kann, ebenso die Bearbeitung der Baugenehmigung, einschließlich einzuholender Stellungnahmen von verschiedenen Stellen.“ Angesichts zahlreicher Herausforderungen im Baugewerbe – etwa Knappheit bzw. schwierige Verfügbarkeit von Baumaterialien – müsse auch mit längeren Vorlaufzeiten und Bestellzeiten geplant werden.
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Knapp 12.000 Quadratmeter groß ist die Fläche an der Schwechater Straße 38, die nach dem Abriss des alten Hochhauses zur Neubebauung mit dem geplanten Nahversorgungszentrum bereitsteht. Ankermieter sollen ein Rewe-Markt und eine Rossmann-Drogerie werden. Hinzu kommen sechs weitere Läden. Mehr als zehn Millionen Euro (so zumindest die Kalkulation bei Abschluss des ursprünglichen Vertragswerkes mit der Stadt) fließen in den Neubau, finanziert von dem neuen Investor aus dem Münsterland.