Gladbeck. Der Abriss der Problemimmobilie Schwechater Straße 38 in Gladbeck fiel kostengünstiger aus als geplant. Davon profitiert die Stadt deutlich.
Lange Jahre sorgte es für Ärger, seit einigen Monaten ist es von der Bildfläche komplett verschwunden – das Problemhochhaus Schwechater Straße in Gladbeck. Und nun gibt es noch eine frohe Kunde für die Stadt Gladbeck, die bei der Mitfinanzierung des millionenteuren Abrisses hoch ins Risiko gegangen war: Sie muss deutlich weniger zahlen als ursprünglich geplant.
Denn der Abriss wurde, so erfuhr der Planungs- und Umweltausschuss jetzt, um rund 20 Prozent kostengünstiger als zuvor kalkuliert. „Das ist eine sehr, sehr positive Nachricht“, kommentiert Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer vor dem Ausschuss. Genau stünde die Abrechnung noch nicht fest, aber auf die Stadt komme nur eine Kostenbeteiligung von höchstens 250.000 Euro zu, „vielleicht auch nur 50.000 Euro“. Ursprünglich war die Stadt mit einer Übernahmezusage von 920.000 Euro der einst auf insgesamt 4,34 Millionen Euro geschätzten Abrisskosten mit im Boot. Und noch mehr: Sie hatte sich verpflichtet, falls es teurer würde, alle weiteren Kosten zu übernehmen.
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Stadt Gladbeck profitiert als einzige von den niedrigeren Abrisskosten
Nun wurde der Abriss nicht teurer, sondern sogar deutlich günstiger – wovon die Stadt laut Vertragsbedingungen allein profitiert. Denn der Anteil des Investors (1,75 Millionen Euro) und die Förderung des Landes (1,67 Millionen Euro) bleiben in der Höhe bestehen. Kreuzer: „Die finale Einsparsumme steht noch nicht fest, aber spätestens im Juni wird es die endgültige Schlussrechnung zugunsten der Stadt geben.“
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Unterdessen beschäftigt sich das Planungsamt noch mit der Genehmigung des Neubauvorhabens auf der nun freien, knapp 12.000 Quadratmeter großen Fläche an der Schwechater Straße 38. Bekanntlich wird dort ein Nahversorgungszentrum mit einem Rewe-Markt und einer Rossmann-Drogerie als Ankermieter geplant. Hinzu kommen sechs weitere Läden. Mehr als 10 Millionen Euro (so zumindest die Kalkulation bei Abschluss des Vertragswerkes mit der Stadt) fließen in den Neubau, finanziert von dem neuen Investor aus dem Münsterland.
Anfang 2023 könnte Baubeginn fürs Nahversorgungszentrum sein
Die zunächst für den Sommer in Aussicht gestellte Baugenehmigung wird sich aber wohl verzögern. Das liege nicht an Grundsätzlichem, so Kreuzer, sondern an Förmlichem: Etwa hinke die Umschreibung der Grundbücher nach, auch fehlten noch wichtige Unterlagen, wie eine Förderzusage. Es scheine nun auf Anfang 2023 als Starttermin des Bauvorhabens hinauszulaufen, so Kreuzer. Fertig werde das Nahversorgungszentrum Ende 2024. „Wichtig ist: Das Projekt steht auf dem Gleis.“