Gladbeck. Bilder- und Infoschau zur Geschichte der Emschergenossenschaft macht Halt in Gladbeck. Die Zeit des Nationalsozialismus’ wird nicht ausgespart.

Mit dem Emscher-Umbau und der Verbannung des Abwassers aus den offenen Köttelbecken in unterirdische Kanäle hat die Emschergenossenschaft das Bild einer ganzen Region verändert – auch das der Stadt Gladbeck. Eine Wanderausstellung informiert nun auch in Gladbeck bis zum 24. August über die Geschichte der Emschergenossenschaft seit ihrer Gründung 1899 als erster Wasserwirtschaftsverband in Deutschland.

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„Die Emschergenossenschaft hat in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als fünf Milliarden Euro investiert, um das Ruhrgebiet noch ein Stück weit lebenswerter und grüner zu machen – auch in Gladbeck haben wir vom Generationenprojekt Emscher-Umbau profitiert. Daher freue ich mich, dass wir diese Ausstellung auch bei uns im Rathaus zeigen können“, sagt Bürgermeisterin Bettina Weist. „Die Ausstellung thematisiert neben den Rubriken Technik und Umwelt auch die Mehrwerteffekte des Großprojektes. Neben dem wasserwirtschaftlichen Umbau der Gewässer im Emscher-System haben wir mit über 130 Kilometern an neuen Radwegen eine Infrastruktur geschaffen, die neuen blaugrünen Flusslandschaften zu erleben und im wahrsten Sinne zu erfahren“, erklärt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.

Technikfreunde erfahren Informatives über Pumpwerke und Kläranlagen

Auch der Nattbach an der Kleingartenanlage Im Linnerott in Gladbeck wurde naturnah umgestaltet.
Auch der Nattbach an der Kleingartenanlage Im Linnerott in Gladbeck wurde naturnah umgestaltet. © WAZ | HEEGER, Ralph

Auf Infotafeln werden die Aufgaben und Aktivitäten erklärt: von Abwasserentsorgung über Hochwasserschutz, Umweltschutz bis zum Engagement in den Bereichen Bildung und Gesellschaft. Technikfreunde erfahren Informatives über Pumpwerke und Kläranlagen, denn gemeinsam mit dem Lippeverband ist die Emschergenossenschaft Deutschlands größter Betreiber von Pumpwerken und Kläranlagen, sowie den Bau des 51 Kilometer langen und bis zu 40 Meter tiefen Abwasserkanals Emscher.

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Emschergenossenschaft und Lippeverband haben ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet. Im Reichsarbeitsdienst wurden auch Zwangsarbeiter oder Strafgefangenen für den Gewässerausbau eingesetzt (Bildarchiv EGLV).
Emschergenossenschaft und Lippeverband haben ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet. Im Reichsarbeitsdienst wurden auch Zwangsarbeiter oder Strafgefangenen für den Gewässerausbau eingesetzt (Bildarchiv EGLV). © EGLV (Emschergenossenschaft) | EGLV (Emschergenossenschaft)

Neben den innovativen technischen Aktivitäten der vergangenen 120 Jahre widmet sich die Ausstellung auch den vielfältigen Projekten des Lippeverbandes, der seit seiner Gründung 1926 unter einem Dach mit der Emschergenossenschaft verwaltet wird. Auf einer Stele werden auch wissenschaftliche Forschungen zur Rolle des Verbandes während des Nationalsozialismus thematisiert. Die Ausstellung ist kostenfrei während der Öffnungszeiten im Foyer des Neuen Rathauses zu besichtigen.