Gladbeck. Ein Sechsjähriger war im Freibad Gladbeck von einer Gruppe Jugendlicher bedroht worden. Daher gibt es nun in dem Bad einige Änderungen.
Der Vorfall im Gladbecker Freibad, bei dem ein Sechsjähriger von einer Gruppe Jugendlicher auf dem Sprungturm bedroht und angegangen wurde, hat zu großer Aufregung geführt. Viele Nutzerinnen und Nutzer bringen auch auf der Facebookseite der WAZ Gladbeck ihre Fassungslosigkeit zum Ausdruck. Die Stadt Gladbeck als Träger des Freibads an der Schützenstraße kündigt indes erste Konsequenzen an.
Aufgrund des Vorfalls, den die WAZ öffentlich gemacht hatte, sollen bis zum Ende der Saison nun zwei zusätzliche Sicherheitskräfte den bereits zwei Mann starken Security-Dienst verstärken. Wie Christiane Schmidt, Kommunikationschefin im Rathaus, mitteilt, habe die Verwaltung das in einem Gespräch mit dem SV 13, der das Freibad betreibt, vereinbart. Die Kosten dafür trägt die Stadt Gladbeck. Je nach Wetterlage werden künftig vier Securityleute vor Ort sein. „Ob der SV 13 das schon jetzt zum Wochenende hinbekommt, weiß ich aber nicht“, so Schmidt.
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Stadtverwaltung und SV 13 entwickeln für das kommende Jahr ein Konzept für das Freibad Gladbeck
Für die Saison im kommenden Jahr wollen Stadtverwaltung und Verein gemeinsam ein Konzept erarbeiten, „um das Thema Belästigung und auch Vandalismus anzugehen“. Dazu soll auch der Einsatz von Streetworkern im Bad gehören sowie die Sensibilisierung von beispielsweise Rettungsschwimmern im Umgang mit auffälligen Gruppen. „Im Herbst wollen wir dazu eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen.“ Ein Konzept sei nötig, um das Problem in den Griff zu bekommen. „Wenn es diese Meldungen aus dem Freibad gibt, müssen wir darauf reagieren. Es soll schließlich nicht erst zu großen Polizeieinsätzen kommen wie in anderen Städten“, sagt Christiane Schmidt.
Auch das Konzept des freien Eintritts während der Sommerferien müsse überdacht werden, so Schmidt. Im kommenden Jahr werde die Altersbeschränkung für den kostenlosen Eintritt wohl nicht mehr bei 18 Jahren liegen.
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Facebook-Nutzer fordern Hausverbot, wenn eine Gruppe einen kleinen Jungen angeht
Bei den Facebook-Nutzern wird indes das Thema Hausverbot diskutiert. So fordert etwa David Müller: „Lebenslanges Hausverbot, vielleicht trauen sich dann wieder Familien dahin. Sowas muss man direkt aussondern.“ Und Andrea Minkley pflichtet ihm bei: „Ganz einfach, da es immer die gleichen sind, Hausverbot, fertig.“
Auch Facebook-User Tommy Angelo stellt die Frage, warum „in so einem konkreten Fall scheinbar keine Konsequenzen gezogen werden“. Wenn eine ganze Gruppe einen kleinen Jungen angehe, könne das nicht ungesehen geschehen und die Täter müssten des Bades verwiesen werden. „Wieso ist das nicht passiert?“
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„Früher stand man gerade, wenn der Bademeister gepfiffen hat“
Markus Knicker schreibt, auch er sei an besagtem Donnerstag im Freibad gewesen und habe keine Probleme gehabt. „Aber gut, gegen mittags kam auch eine Truppe Halbstarker, da haste den Bademeister am Turm oft pfeifen hören bis der Turm geschlossen wurde.“ Vorher sei der Sprungturm konstant geöffnet gewesen. „In Gruppen sind sie ja immer stark und suchen sich die kleinen Schwachen. Ist und war leider schon immer so und wird gefühlt immer schlimmer.“ Und weiter: „Schon schlimm, dass in der heutigen Zeit sogar ein Security-Dienst auf Streife läuft. Früher stand man gerade, wenn der Bademeister gepfiffen hat.“
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WAZ-Leserin Christiane Farin-Detjen wendet sich nach dem Artikel per Mail an die Redaktion. „Ich kann es nicht nachvollziehen, wie diese Vorfälle verharmlost werden“, schreibt sie und bezieht sich damit etwa auf Aussagen wie der von Polizeisprecher Andreas Lesch, dass es immer dann zu Streitigkeiten kommen könne, wenn viele Menschen aufeinander träfen. „Wenn ich lese, es sind immer nur kleine Gruppen, dann sind für mich 30 bis 40 Jugendliche absolut keine kleine Gruppe. Jeder, der das gelesen hat, wird sich als Frau nicht mehr alleine mit den Kindern oder Enkeln ins Freibad trauen. Es tut mir sehr leid, was die Großmutter hier erleben musste. Als Kind war ich jeden Tag im Sommer im Gladbecker Freibad. Es ist niemals zu so einem Vorfall gekommen. Aber mittlerweile gehe ich weder zum Nordpark, noch ins Freibad.“