Gladbecks Gastro-Szene ist Bewegung. Im Glückauf-Center eröffnen zwei Läden. Wie man noch mehr trendige Restaurants in die Stadt locken kann.
Egal ob Steak, Burger, Flammkuchen oder Spaghetti Bolognese: Dem gastronomischen Angebot in ihrer Stadt stellen die Gladbeckerinnen und Gladbecker eine ziemlich gute Note aus. Mit 4,317 Sternen erzielt die Stadt als Gastro-Standort einen guten Wert – besser als die Nachbarstädte. Lediglich Dorsten schneidet in dem von der Stadt Gladbeck in Auftrag gegebenen Gastronomie-Gutachten besser ab. Für die Stadtverwaltung ist das Gutachten eine gute Ausgangsbasis für Gespräche über künftige Neuansiedlungen im Gastro-Bereich. Doch auch unabhängig davon, tut sich schon jetzt einiges in dieser Hinsicht.
Der Burger-Laden, der nach Gladbeck kommt, hat ein innovatives Konzept
Der Marktplatz in der Stadt entwickelt sich immer mehr zu einem Gastronomie-Schwerpunkt. Ins Glückauf-Center wird schon bald ein großes asiatisches Buffet-Restaurant einziehen. „Die Verträge sind auch schon unterschrieben“, so Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Das Restaurant mit Außengastronomie wird dort eröffnet, wo vor der Renovierung des Centers das Schuhgeschäft Deichmann war. Und es wird dort noch eine zweite neue Gastronomie geben: Auch ein kleiner Burger-Laden mit innovativem Konzept wird schon bald wahrscheinlich vor allem jüngeres Publikum zur Wilhelmstraße ziehen. Breßer-Barnebeck: „Der Laden ist relativ klein, es wird nur wenige Sitzplätze geben. Die Speisen sind vor allem auch zum Mitnehmen.“
Wenige Meter weiter, im alten Möbelhaus Niessing, wird bis zur möglichen Neuansiedlung einer großen Gastronomie im Erdgeschoss noch einige Zeit vergehen. Das Gebäude wird erst noch komplett renoviert.
Systemgastronomie von Gladbeck zu überzeugen, ist nicht immer ganz einfach
„Gerade Systemgastronomie von Gladbeck zu überzeugen, ist nicht gerade einfach“, erklärt Baurat Dr. Volker Kreuzer, dessen Dezernat für die städtische Wirtschaftsförderung zuständig ist. Besonders hier hofft man nun, von dem neuen Gutachten profitieren zu können. Schließlich ist dort auch ausdrücklich festgehalten, dass in der Stadt noch Bedarf an Systemgastronomie und „großen Ganztagsgastronomie-Betrieben“ besteht.
Das untermauert das Gutachten des Unternehmens „Urban-Upside“ auch mit Zahlen: Demnach wird der Umsatz der in Gladbeck ansässigen Restaurants auf insgesamt circa 30 Millionen Euro im Jahr geschätzt. Einer statistischen Auswertung des Unternehmens Datev zufolge liegt das Gastro-Budget der Bürgerinnen und Bürger am Standort bei knapp über 42 Millionen Euro jährlich. Im Schnitt geben die Gladbecker pro Monat etwa 98 Euro für „gastronomische Dienstleitungen“ aus. „Die bereits in Gladbeck ansässigen Betriebe müssen also nicht befürchten, dass ihnen das Wasser abgegraben wird. Und für neue Betriebe enthält das Gutachten die Botschaft, dass durchaus noch Luft nach oben ist“, betont Breßer-Barnebeck.
Es fehlen vegane oder vegetarische Restaurants für junge Leute
Die Wirtschaftsförderung hat weitere Infos
Gastronomiebetriebe, die sich für den Standort Gladbeck interessieren, können sich an die städtische Wirtschaftsförderung wenden.
Dort gibt es auch weitere Informationen zu den Förder-Rahmenbedingungen, die ein leerstehendes Ladenlokal erfüllen muss, sowie zu den Voraussetzungen für eine Förderung – und zwar unter www.gladbeck.de/sofortprogramm sowie bei Xhenita Mehmeti von der städtischen Wirtschaftsförderung per E-Mail an xhenita.mehmeti@stadt-gladbeck.de oder unter Tel. 02043 / 99-2398.
Doch nicht nur Systemgastronomie ist derzeit in der Stadt noch unterrepräsentiert. Das Gutachten hält ebenfalls fest, dass es in Gladbeck kaum trendige Läden für junge Leute gibt, wie zum Beispiel vegetarische oder vegane Restaurants. „In diesem Fall reden wir in der Regel von kleinen, inhabergeführten Läden, deren Betreiber auch erst einmal auf Gladbeck aufmerksam werden müssen“, erklärt Breßer-Barnebeck. In der Nachbarstadt Bottrop gibt es so eine Szene bereits. Anreiz für junge Gastronomen und Start-ups, auch einmal nach Gladbeck zu schauen, könnte das Landesförderprogramm „Innenstadt“ sein. Es läuft noch bis Ende 2023 und bietet finanzielle Unterstützung bei der Anmietung von Leerständen in der Innenstadt.
Eine passende Immobilie fällt Volker Kreuzer auch sofort ein: Die aufgegebene „LumumBar“ an der Horster Straße, Ecke Friedrichstraße, soll eine neue Nutzung erfahren. Darüber hinaus gibt es aber in der Innenstadt auch noch weitere Leerstände, für die kreative gastronomische Lösungen in Frage kämen. Zudem hat die Stadtverwaltung vor kurzem einige Gewerbeflächen im Bereich des Goetheplatzes aufgekauft, um besser Einfluss auf die künftige Nutzung nehmen zu können. Einen Vorteil für Gastronomie an dieser Stelle nennt das Gutachten auch: Hier ist Platz für Außengastronomie.