Gladbeck. Wer gerne singt und Popmusik mag, der ist künftig an der Musikschule Gladbeck genau richtig. Dort soll nämlich eine Popakademie aufgebaut werden.

„Pop-Singing“ – mit diesem Angebot hofft die Musikschule der Stadt Gladbeck eine neue Zielgruppe zu erreichen. Denn Rolf Hilgers und Ernst Hesse, Leiter und stellvertretender Leiter der Musikschule, haben eine doppelte Lücke entdeckt. „Wir bieten vieles für Kinder und Erwachsene an, aber eigentlich fehlt uns die Altersgruppe dazwischen“, sagt Hilgers. Das soll sich jetzt ändern.

Es geht um Gesang mit dem Schwerpunkt Popmusik

Unterricht an Saxophon, Gitarre oder Schlagzeug gehört längst zum festen Repertoire der Musikschule, das jetzt um ein Fach, das bisher fehlte, ergänzt werden soll: Gesang mit dem Schwerpunkt Popmusik. In den Herbstferien soll damit begonnen werden, die Lücke zu schließen. „Du singst, tanzt und schauspielerst gerne, spielst in einer Band oder willst einfach mal ausprobieren, wie es ist, vor Publikum zu singen? Dann bist du bei uns richtig!“ Mit einem Flyer wirbt die Musikschule für ihr neues Format „Popakademie“ – und damit auch um Jugendliche, die Spaß an Popmusik haben oder ihre Stimme aus- und weiterbilden wollen, „wobei altersmäßig nach oben keine Grenze gesetzt wird“, wie Maren Kessler betont. Sie ist die neue Lehrkraft an der Musikschule - speziell für die Popakademie eingestellt.

Und die gebürtige Gladbeckerin hat sich viel vorgenommen. Sie wolle individuell mit jedem Schüler und jeder Schülerin arbeiten und langfristig eine Pop-Gesangsabteilung aufbauen. So werde für jeden und jede ein „ganz persönlicher Performance-Stil“ entwickelt. Es sollen alle populären Musikstile unterrichtet werden, Pop, Rock und Hip Hop beispielsweise. Sie betrachte bei ihrem Unterricht den ganzen Menschen, betont Maren Kesser: „Die Körpersprache gehört genauso dazu wie die Stimmbildung“, ist sie überzeugt. Auch Songwriting soll Unterrichtsfach werden, sofern es ein Interesse gibt.

Fernziel ist, irgendwann einmal ein Musical an der Gladbecker Musikschule zu erarbeiten

Das angestrebte Fernziel skizziert Rolf Hilgers: „Irgendwann ein Musical selbst zu erarbeiten“, denn in diesem Musikformat werde alles zusammengeführt und die Vielseitigkeit von Musikrichtungen und Ausdrucksmöglichkeiten deutlich gemacht. Dabei ist Ernst Hesse ganz wichtig, „die Jugendlichen je nach ihren Interessenlagen zu fördern.“ Deshalb seien auch solche angesprochen, die nicht die große Bühne suchten, sondern gerne lediglich für sich besser singen lernen wollten. „Die Jugendlichen sollen ihren eigenen Weg finden“ – so das Credo der Projektbeteiligten.

Anmeldung ab sofort möglich

Wer mitmachen möchte, kann sich ab sofort zu den Workshops in der Musikschule der Stadt Gladbeck anmelden. Das Angebot ist kostenfrei. Es werden Tipps zum Gesang, zur Stimmbildung und Bühnenperformance vermittelt.

Workshop Pop-Singing 1, Freitag, 15. Oktober und Samstag, 16. Oktober, von 10 bis 15 Uhr. Die Workshops 2 und 3 folgen im November und Januar.

Anmeldung unter der Rufnummer 02043/9728-0, info@musikschule-gladbeck.de #popakademiegladbeck

Sowohl Einzelunterricht, als auch Kleingruppen von zwei bis drei Personen werden angeboten und das Beste daran: Die Workshops sind kostenlos. Die Popakademie soll die Grundlagen schaffen, um „Richtung Ensemble“ zu steuern – das ist Rolf Hilgers ganz wichtig. Genauso, wie der Synergiegedanke. Deshalb hat Maren Kessler bereits Kontakte zu den weiterführenden Schulen in Gladbeck geknüpft, die bekanntermaßen schon einiges auf diesem Gebiet entwickelt haben. „Für mich war diese Stelle an der Musikschule eine logische Konsequenz“, sagt die freischaffende Künstlerin, lägen doch ihre musikalischen Wurzeln hier. An der Musikschule begonnen hat Maren Kessler – „ganz klassischer Werdegang“ - mit der Flöte, bis sie später zum Cello wechselte. Nach dem Abitur am Riesener Gymnasium studierte sie Jazzgesang in Weimar und absolvierte ihren Master für zeitgenössischen Gesang & Performance Art in Luzern (Schweiz). In der Musikszene ist sie sicher einigen unter ihrem Künstlernamen „Maren Montauk“ schon länger bekannt.

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