Gladbeck. Die Gegner des Autobahnausbaus in Gladbeck bezweifeln weiter, dass der A52-Tunnel realisiert wird. Die Zusage des Bundes besage noch gar nichts.

Auch nach der Zusage des Bundes, alle Kosten für den A52-Tunnel auf Gladbecker Stadtgebiet tragen zu wollen, wehrt sich das Bürgerforum Gladbeck weiterhin eindeutig gegen den Autobahnausbau. In einem Presseanschreiben sagen dessen neue Vorsitzende Franz Kruse und Markus Kellermann, dass die Pläne „ein Desaster für ganz Gladbeck, egal ob mit oder ohne Tunnelstück in der Mitte“, wäre. Sie fordern weiter stattdessen „eine Umgestaltung der B224 zu einer umwelt- und menschenverträglichen, innerstädtischen Straße durch Gladbeck“.

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An dieser altbekannten Forderung ändere „auch die jüngste Verlautbarung der bundeseigenen Autobahn GmbH nichts. Denn: „Der vergleichsweise kleine Tunnelabschnitt in Stadtmitte würde keine Lösung der schlimmen Probleme darstellen, die der Bau der A52 für Gladbeck auf der ganzen Strecke mit sich bringen würde“, sagen die Forumsbürger. Sie argumentieren, dass es mit dem Autobahnausbau „von Gladbeck-Ost bis Ellinghorst und wegen der Verkehrszunahme auch an der A2 in Brauck und Butendorf“ zur „großflächigen Zunahme von Lärm und Feinstaub“ käme, „von der problematischen Bauphase über realistisch 15 Jahre gar nicht zureden“. Das alles werde derzeit „durch geschönte Bilder einer Grünanlage auf dem Tunneldach kaschiert“, kritisieren Kruse und Kellermann.

Das Bürgerforum zeichnet ein anderes Bild

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Sie zeichnen ein anderes Bild: Der auf dem Tunneldach verlaufende Verkehrsweg wäre „ein stark befahrener Autobahnzubringer zu den Auf- und Abfahrten in Stadtmitte“. Die neuen Radwege würden den Anwohnern am künftigen Autobahnkreuz gegen den Lärm wenig nützen und an den Tunnelportalen sollte man aus gesundheitlichen Gründen besser nicht wohnen. Dass Duo ist auch der Auffassung, dass die Finanzierungszusage des Bundes für die Realisierung des Tunnels noch gar nichts besage. Nur die Erstellung einer Planung sei zugesagt. „Alle jetzigen Versprechungen zum Tunnel sind juristisch nicht gefestigt, sondern jederzeit mit einem einfach formulierten Dreizeiler revidierbar.“ Die jetzt angelaufene Planung des Tunnels werde also „eventuell gar nicht umgesetzt“.

Wie schon in den Vorjahren nährt das Bürgerforum Ängste, dass der A52-Ausbau durch Gladbeck aus Kostengründen letztlich auch ohne Tunnel realisiert werden könnte. „Mindestens dagegen müsste sich Gladbeck schützen, indem die Stadt auf einem Baustart eines Tunnels von Gelsenkirchen ausgehend besteht“, doch selbst das geschehe nicht. Die jetzt von der Gladbecker Politik beschlossene finanzielle Eigenbeteiligung an der eventuellen Tunneloberfläche sei zudem „unvereinbar mit dem Gladbecker Ratsbürgerbeschluss“, der einst eine städtische Beteiligung an der Finanzierung ausgeschlossen habe.