Gladbeck. Die neue Autobahn GmbH des Bundes plant den A-52-Ausbau in Gladbeck nur mit Tunnel – und will auch alle Kosten übernehmen. Freude im Rathaus.

Der Bund hat der Stadt Gladbeck bestätigt, dass es einen Ausbau der B 224 zur A 52 in Gladbeck nur mit Tunnel geben wird. Das teilt die Stadtverwaltung mit und stuft die Nachricht als „bahnbrechende Entscheidung für die Gladbecker Stadtentwicklung“ ein.

In der Machbarkeitsstudie zum Bau der A 52 wurde festgehalten, dass die Realisierung mit Tunnel nicht nur die umweltverträglichste, sondern auch wirtschaftlichste Lösung ist, heißt es in der Mitteilung. Daher sei vom Bund mit der zuständigen Autobahn GmbH (Niederlassung Westfalen) festgelegt worden, „dass die Planung nur noch mit Tunnel fortgeführt werden soll“. Lösungen mit einer teilweisen Umsetzung als offene Galerie seien damit endgültig vom Tisch.

Die Stadt wertet die Zusage als „Jahrhundertchance für die Stadtentwicklung“

Irgendwann im Tunnel: Der Verkehr auf der B 224 – hier Höhe Freibad. Der Bund sicherte der Stadt nun den Tunnelausbau zu, da der Tunnelbau die umweltverträglichste und wirtschaftlichste Lösung ist.
Irgendwann im Tunnel: Der Verkehr auf der B 224 – hier Höhe Freibad. Der Bund sicherte der Stadt nun den Tunnelausbau zu, da der Tunnelbau die umweltverträglichste und wirtschaftlichste Lösung ist. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Entscheidender Vorteil für Gladbeck laut Stadtverwaltung: Die 2015 vereinbarte Beteiligung der Stadt an den Mehrkosten eines Tunnels sei damit hinfällig. Die kompletten Baukosten seien durch den Bund zu tragen, heißt es. Bürgermeisterin Bettina Weist unterstreicht die große Bedeutung dieser Entscheidung: „Jahrzehnte der Unsicherheit und des Zweifelns sind vorbei. Klar ist: Die A 52 kann in Gladbecks Mitte nur im Tunnel gebaut werden und das ohne finanzielle Beteiligung der Stadt. Der Tunnel kommt und wird Gladbeck eine Jahrhundertchance bieten.“

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Seitdem Stadt und Land sich Ende 2015 über Eckpunkte der weiteren Autobahnplanung verständigt haben, erfolgte eine enge Einbindung der Stadt Gladbeck in den Planungsprozess. Zunächst mit Straßen.NRW und seit dem 1. Januar 2021 mit der Autobahn GmbH tauscht sich ein Team der Stadtverwaltung regelmäßig aus, um die Gladbecker Belange möglichst frühzeitig und umfassend einzubringen. „Dadurch konnten viele Fragen und Knackpunkte frühzeitig gelöst werden. Die bisherige Zusammenarbeit zeigt vorbildlich, welche Chancen für alle Beteiligten in so einer engen Abstimmung liegen“, so Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer.

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Stadtplaner wollen schon Ende Juni Pläne für die Stadtstraße auf dem Tunnel zeigen

Die Arbeiten der Gladbecker Verwaltung, um die „Jahrhundertchance der Stadtentwicklung“ bestmöglich zu nutzen, laufen weiter, so Kreuzer: Im Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität am 24. Juni werde über den aktuellen Sachstand zur Planung der Stadtstraße auf dem Tunnel sowie über Ideen für ein mögliches Sanierungsgebiet entlang der B 224 berichtet.

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Im Herbst soll dann ein breit angelegter Beteiligungsprozess zur Entwicklung des Raumes rechts und links des Tunnels starten. Es gilt die Chancen für Gladbeck zu nutzen, die Barriere der heutigen B224 zu überwinden und bislang getrennte Stadtteile zusammenwachsen zu lassen. Alle Interessierten sind dann herzlich eingeladen, sich mit ihren Ideen in den Prozess einzubringen.