Gladbeck. Die Zusage des Bundes, die geschlossenen Tunnellösung zu realisieren, wird von A 52-Gegnern angezweifelt. Das ist der Hintergrund.

Das Bürgerforum Gladbeck, erklärter Gegner der Ausbaupläne für die A 52 durch Gladbecker Stadtgebiet, sieht die jüngste Entwicklung skeptisch. Die Finanzierbarkeit der Zusage des Bundes, einen geschlossenen Tunnel in Gladbeck zu bauen, wird angezweifelt. Forum-Vorsitzender Franz Kruse ruft alle Aktiven auf, an der öffentlichen Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 24. Juni teilzunehmen. Dort sollen der aktuelle Sachstand vorgestellt und Beschlüsse gefasst werden.

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„Es gibt Neuigkeiten bei den Planungen zum Bau der A52 auf dem Streckenabschnitt vom Autobahnkreuz bei Wittringen bis Gelsenkirchen Buer und einen Termin dazu“, beginnt Kruse seinen Aufruf an die A 52-Gegner. Laut Rathaus habe die neue Planungsbehörde „Bundesautobahngesellschaft“ (Autobahn GmbH) des Bundes- und das Bundesverkehrsministerium darauf verständigt, dass die Erstellung einer Entwurfsplanung nur in der Version eines durchgehenden Tunnels erfolgen soll (WAZ berichtete). „Die immer noch im Raum schwebende Version einer offenen Galerie wäre damit vom Tisch, so das Rathaus“, informiert Kruse. Zudem sei verlautbart worden, da der Tunnel nun eine reine Bundesplanung wäre, würde die Stadt Gladbeck keine Zuzahlung zum Tunnel und der darauf verlaufenden Straße leisten müssen. Grund für diese Einigung auf die Planung eines reinen, sehr teuren Tunnelbaus wäre, dass eine teils offene Lösung noch teurer wäre, berichtet der Bürgerforum-Vorsitzende weiter zu den Aussagen der Stadt.

Die geplanten Kosten sollen sich mehr als verdoppelt haben

Der Vorsitzende des Gladbecker Bürgerforums, Franz Kruse, sieht die Zusagen des Bundes zum Ausbau der A52 auf Gladbecker Stadtgebiet weiter skeptisch.
Der Vorsitzende des Gladbecker Bürgerforums, Franz Kruse, sieht die Zusagen des Bundes zum Ausbau der A52 auf Gladbecker Stadtgebiet weiter skeptisch. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Über die Länge des Tunnels gebe es noch keine genauen Angaben. Die Bundesautobahngesellschaft habe diese Nachricht in ähnlicher Weise auf ihrer Homepage veröffentlicht, so Krise weiter. Dabei würden die enorm gestiegenen Kosten auffallen: „Bisher wurden vom Bund für diesen Abschnitt im Bundesverkehrswegeplan 129 Millionen Euro vorgesehen. Nun werden von den Planern 383,4 Millionen Euro als Kostenrahmen angegeben. Wie das bezahlt werden soll ist unklar. Demzufolge auch, ob das jemals gebaut wird. Planen ist eine Sache, genehmigen und bezahlen eine andere“, zweifelt Kruse weiter die Realisierung des Tunnels an.

Der Bürgerforum-Vorsitzende verweist auf die Präsentation der Vorplanungen der Autobahn GmbH und die darüber hinaus gehenden Vorstellungen der Stadt durch den Stadtbaurat in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität am Donnerstag, 24. Juni 2020 um 16 Uhr -und ruft alle A52-Aktiven zur Teilnahme auf.