Gladbeck. Das gemeinnützige Bürgerforum Gladbeck hat sich mit verjüngtem Vorstand neu aufgestellt. Wichtiger Streitpunkt bleibt der Ausbauplan der B224.
Das Bürgerforum Gladbeck hat sich mit einem teilverjüngten Vorstand neu aufgestellt. Stellvertretender Vorsitzender und neues Gesicht ist jetzt Markus Kellermann (52), der als unabhängiger Bürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl kandidiert hatte. An die Spitze des Bürgervereins ist das langjährige Mitglied Franz Kruse (66) als Vorsitzender gerückt.
Kruse, der zu den Gründungsmitgliedern des Bürgerforums zählt, freut sich „auf die reizvolle Aufgabe als neuer Vorsitzender“ sowie den frischen Wind des Neumitglieds Markus Kellermann und des weiteren Vorstandes: Rüdiger Jurkosek (Kassenwart) und die Beisitzer Klaus Axnich (einziges verbliebenes Alt-Vorstandsmitglied), Peter Riedel und Andreas Rullmann.
Umweltgerechtigkeit und bessere Mobilität für alle Gladbecker Bürger im Fokus
Der seit Jahren vom Bürgerforum kritisch begleitete geplante Ausbau der B 224 im Gladbecker Stadtgebiet als Teilstück der A 52 „bleibt ein wichtiges Thema“, unterstreicht der neue Vorsitzende. Zudem stehe das Bürgerforum für die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt, Umweltgerechtigkeit und bessere Mobilität für alle Gladbecker Bürger und Betriebe. Mit dem Amtswechsel im Bürgermeisterbüro hofft Kruse, „dass sich das Verhältnis zur Stadtspitze verbessert“. Dies habe Bettina Weist ja auch mit ihrer Erklärung unterstrichen, ihr sei an einer objektiven und guten Zusammenarbeit mit allen politisch aktiven Kräften in Gladbeck gelegen.
Ex-Bürgermeisterkandidat Markus Kellermann nennt als Beweggründe, sich im Bürgerforum zu engagieren, dass hier parteiübergreifend zusammen an bürgerrelevanten Themen gearbeitet werde. Er wolle mit seinem Engagement auch deutlich machen, „dass meine Kandidatur zur Bürgermeisterwahl keine Eintagsfliege gewesen ist, sondern dass ich mich auch danach für die Stadt und ihre Bürger einsetzen und etwas bewirken möchte“. Markus Kellermann erhielt bei der Bürgermeisterwahl 1460 Stimmen und lag mit einem Anteil von somit 5,42 Prozent auf Platz fünf der elf Bewerber, die zur Kommunalwahl im September 2020 für den Chefposten im Rathaus angetreten waren. Er stehe hinter den bisherigen Themen des Bürgerforums, wolle sich auch in Sachen Radverkehr und Spielplätze einbringen.
Der alte Vorstand unterstütze den Amtswechsel
Der langjährige Vorsitzende Matthias Raith trat nicht mehr zur Wahl an. Mit nunmehr 71 Jahren sei es an der Zeit, etwas aus der ersten Front zurückzutreten, so Raith im Gespräch mit der WAZ. Er habe so den Weg auch für neue Kräfte an der Vereinsspitze frei machen wollen. Gleichwohl werde er weiter im Bürgerforum mitarbeiten und auch in Zukunft zum Kreis der Aktiven zählen, so Raith. Dies gilt wohl auch für Olaf Jung, der ebenfalls nicht mehr zu Wahl angetreten ist.
Der neue Vorstand des Bürgerforums Gladbeck unterstreicht, dass generell „großer Wert auf eine konstruktive gute Zusammenarbeit mit den demokratischen, regionalen und überregionalen Gruppierungen und Parteien“ gelegt werde. Der gemeinnützige Verein hatte sich am Nikolaustag 2013 gegründet, als Nachfolger der zuvor bestehenden Bürgerinitiative der Autobahngegner „Bürgerforum-A52“. Das Bürgerforum Gladbeck ist eng vernetzt mit dem Bund Umwelt und Naturschutz NRW sowie der Mobilität-Werk-Stadt für das Ruhrgebiet. Weitere Informationen, auch zur Satzung des Vereins, sind auf der Homepage (buergerforum-gladbeck.de) zu finden.
