Gladbeck. Zum Abschied in den Ruhestand bekam Grün-Experte vom Team im Zentralen Betriebshof Gladbeck ein zukunftsfähiges Präsent. Es steht in der City.

Ohne ein Abschiedsgeschenk mochte die Grünabteilung des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG) Bernhard Schregel im vorigen Jahr nicht in den Ruhestand gehen lassen. Die Kollegen machten dem scheidenden Fachbereichsleiter ein großes Präsent. Etwa fünf Meter misst es, und es wächst noch. Obendrein hat nicht nur Schregel seinen Spaß daran: Alle Menschen in der Innenstadt dürfen sich darüber freuen.

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Denn bei dem Geschenk handelt es sich – wie sollte es anders sein bei einem Grün-Experten als Empfänger – um einen Baum. Mit Bedacht haben Bernhard Schregel und sein Nachfolger Ralf Sonnenberg ihn ausgewählt. Es handelt sich um einen Zürgelbaum, der jetzt an der Stelle einer gefällten, weil kranken Kastanie in der Nähe der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle steht.

Dieser Zürgelbaum nahe der Sparkasse ist der erste seiner Art in Gladbeck

Schregel griff mit ehemaligen Kollegen selbst zur Schippe, um den Neuzugang einzupflanzen. Sonnenberg erzählt: „Wir beide haben uns früher oft über Baumarten unterhalten, die zukunftsfähig sind.“ Besonders der Zürgelbaum hat sich nachhaltig in Schregels Bewusstsein gegraben. Gilt diese Art doch als Zukunftsbaum, weil sie den hiesigen Klimaveränderungen eher gewachsen ist als andere Sorten.

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„Er stammt aus Ostasien und kommt gut mit extremen Bedingungen klar“, erläutert Sonnenberg, „verschiedene Witterungen machen ihm nichts aus. Er verträgt Hitze, Trockenheit, aber auch mal viel Regen.“ Gegen UV-Einstrahlung sei der Zürgelbaum resistent. Ein weiteres wichtiges Charakteristikum, denn an der Friedrich-Ebert-Straße gebe der aufgeheizte Asphalt auch noch nachts starke Wärme ab. Käfer, Larven, Pilze und andere Schmarotzer können dem Zürgelbaum ebenfalls nichts anhaben. Aus einem einfachen Grund, so Sonnenberg: Für sie ist diese Baumart (noch) ein unbeschriebenes Blatt.

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Ein grünes Dankeschön für Bernhard Schregel ließ sich sein einstiges Team einfallen.
Ein grünes Dankeschön für Bernhard Schregel ließ sich sein einstiges Team einfallen. © FUNKE FotoServices | Heinrich Jung

Der frisch gepflanzte Neuling, für den das ZBG-Team rund 200 Euro hinblätterte, hat etwa zehn Lebensjahre auf dem Holz. Er kann bis zu knapp 20 Meter in den Himmel wachsen. Dieser Zürgelbaum ist der allererste seiner Art auf (öffentlichem) Boden in Gladbeck. Aber weitere Exemplare sollen folgen. Sonnenberg: „Wir wollen an der Hornstraße mindestens 30 Zürgelbäume setzen.“ Dort hatte das Bakterium Pseudomonas syringae am Kastanien-Bestand einen Totalschaden angerichtet. Zunächst sei geplant, in der ZBG-Baumschule Jungpflanzen vorzuziehen. Ein Problem laut Sonnenberg: „In dieser Stückzahl ist der Zürgelbaum nicht im Handel verfügbar.“

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Die Grün-Fachleute setzen für die Zukunft aber auch auf andere Baumarten. Zu nennen sei da die Hopfenbuche – bereits zu sehen an der Kortestraße. Die Zerreiche, deren Heimat der Mittelmeerraum ist, müsste sich gleichfalls gut mit den veränderten Klimabedingungen schlagen.

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