Gladbeck. Fast 500 alte Menschen aus Gladbeck konnten dank der Sammelfahrten zu den Impfzentren rasch geimpft werden. So hat das DRK die Aufgabe gestemmt.

Es sind aufreibende Wochen, die hinter dem Team vom DRK Gladbeck liegen. Aber Aufwand und Arbeitseinsatz haben sich auf jeden Fall gelohnt, wie DRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Walter betont. Denn mit Hilfe der Ehrenamtlichen konnten etliche Gladbeckerinnen und Gladbecker den dringend benötigten Schutz vor dem Coronavirus erhalten – lange bevor das Impfen bei den Hausärzten begonnen hat. Dank der vom DRK organisierten Sammelfahrten zu den Impfzentren.

Das DRK Gladbeck hat 485 Menschen zu den Impfzentren gefahren

Die Zahlen sprechen für sich: In der Zeit vom 1. März bis zum 19. April hat die Hilfsorganisation 485 Menschen zum Impfen gefahren. In der Summe, so Walter, waren es insgesamt 1204 Transporte, bis alle den ersten und auch den zweiten Impftermin hinter sich gebracht hatten. „Jetzt stehen lediglich noch einige wenige Nachfahrten an“, so Walter.

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Fakt ist, wer so eine Sammelfahrt bei der Gladbecker Hilfsorganisation gebucht hat, für den war es altersbedingt in der Regel die einzige Chance, das Impfenzentrum zu erreichen. Das Angebot richtete sich nämlich an die Hochbetagten; die, die schon lange nicht mehr selber Auto fahren können, die auch nicht mehr so fit sind, mal eben Bus und Bahn zu nutzen und die auch keinen jüngeren Verwandten oder Bekannten um Hilfe bitten konnten. „Wir haben allein 66 Rollstuhlfahrer und 38 Menschen, die liegend transportiert werden mussten, gefahren“, listet Walter auf. Das seien zum Teil regelrechte Krankentransporte gewesen, die da stattgefunden haben.

Das „Team Gladbeck“ unterstützt Bürger schon seit Beginn der Corona-Pandemie

Sich dieser Aufgaben stellen zu wollen, das sei für von Anfang an klar gewesen, betont der DRK-Geschäftsführer. Schon seit Beginn der Pandemie vor über einem Jahr hilft das DRK mit dem „Team Gladbeck“ den Bürgerinnen und Bürgern, die sonst völlig auf sich allein gestellt durch die Krise kommen müssten. „Deshalb war es für uns auch gleich klar, dass wir diese Fahrten übernehmen, als die Idee von Bürgermeisterin Bettina Weist an uns herangetragen worden ist.“ Womit allerdings keiner der Helfer gerechnet hat, war der enorme bürokratische Aufwand, der sich vor dem Start der ersten Tour vor den Organisatoren beim DRK und beim Sozialamt aufgetürmt hat. „Als wir die Info hatten, es sei kein Problem, im Impfzentrum Sammeltermine zu bekommen, waren wir sehr optimistisch“, so Walter. Allerdings sei es dann aber für die Impfwilligen unmöglich gewesen, über die Kassenärztliche Vereinigung z. B. gemeinsame Termine für Ehepaare zu buchen. Die Kostenübernahme habe ebenfalls Probleme bereitet.

Nach sechseinhalb Wochen Vorbereitung konnte die erste Sammelfahrt starten

Spezielles Hygienekonzept

Um die Sammelfahrten durchführen zu können, musste auch ein aufwendiges Hygienekonzept für die DRK-Fahrzeuge umgesetzt werden.

So durften laut Stefan Walter nie mehr als vier Personen auf einmal gefahren werden. Natürlich mussten alle Insassen FFP2-Masken tragen. Die Fahrzeuge selber waren mit Plexiglasschutz und einem besonderen Filter für die Dachklimaanlage ausgestattet.

Und auch die Maßnahmen zur Desinfektion vor und nach jeder Fahrt waren extrem umfangreich.

Das und weitere Hürden im Abstimmungsbereich haben dazu geführt, dass die erste Sammelfahrt nach Recklinghausen erst nach sechseinhalb Wochen Vorbereitungsstart starten konnte. Aber dann lief alles gut, wie Walter betont. Ein weitere Erleichterung: Für die Zweitimpfung konnten auch Termine im Gelsenkirchener Impfzentrum festgemacht werden. Einige Fahrten erhielten sogar ein eigenes Motto. So gab’s den „Tag der Berliner Straße“, an dem das DRK mehrere Touren für 45 Menschen aus einer Hausgemeinschaft auf den Weg gebracht hat.

In den vergangenen Wochen hat sich das Gladbecker DRK außerdem auch noch zu einer Art „Kummerkasten“ in Sachen Corona und Impfen entwickelt. Walter: „Wenn aus den Medien neue Infos zu erfahren waren, haben wir das sofort gespürt, weil kurz danach unsere Telefone nicht mehr stillstanden.“ Über 7600 Anrufe haben die Ehrenamtlichen in dieser Zeit erreicht. Sie haben Fragen beantwortet, Ängste genommen und, wenn nötig, die Anrufer auch an andere Stellen weitergeleitet. Für all das gab es am Dienstagabend im online tagenden Sozialausschuss ein dickes Dankeschön!

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