Gelsenkirchen. Nachdem zwei der Markttage gestrichen wurden, suchen die Händler jetzt nach Alternativen. Die Verkürzung hat einen großen Einfluss auf die Einnahmen. Nun wird diskutiert, ob der Markt vielleicht gänzlich seinen Standort wechseln soll.
Viel ist nicht los an der Rheinischen Straße 6 in Schalke. Um die frühe Mittagszeit verirren sich nur wenige Kunden auf das Gelände von Anton Heitz, dem Markt- und Großhändler für Wild und Geflügel. „Der Hofverkauf braucht Anlaufzeit“, sagt Sohn Maik (32).
Seit der letzten Woche verkauft der Familienbetrieb seine Produkte mittwochs und donnerstags auf dem Firmengelände.
Damit möchte das Unternehmen die zwei weggefallenen Tage auf dem Hauptmarkt auf dem Margarethe-Zingler-Platz in der Altstadt auffangen, der seit Januar diesen Jahres nur noch Dienstags, Freitags und Samstags stattfindet. Den Mittwoch und den Donnerstag habe man ihnen „geklaut“, sagt Maik Heitz. „Deshalb verkaufen wir Fisch und Geflügel hier vor Ort“, sagt der 32-Jährige. Neben dem Marktwagen und dem Hähnchen-Grill der Heitz’ bietet der Fisch-Händler Jänicke seine Waren feil.
Händler suchen nach Alternativen
„Ich versuche, den ein oder anderen Händler noch dazuzuholen“, sagt Maik Heitz und denkt da an einen Metzger oder einen Blumenstand. Platz habe man auf jeden Fall dafür. In der Premierenwoche - also am letzten Mittwoch und Donnerstag - habe auch noch Gemüse Bracke auf dem Hof Lebensmittel verkauft: Obst, Gemüse, Kartoffeln.
„Wir müssen die fehlenden Tage reinholen. Das Geld fehlt uns“, sagt Heitz Junior. Zudem würden Stammkunden auch mittwochs und donnerstags kaufen wollen. 2000 Unterschriften gegen den Wegfall der beiden Tage hatte Anton Heitz damals gesammelt. „Er hat leider keinen Erfolg gehabt“, so Sohn Maik.
Der Familienbetrieb beklagt aber nicht nur die fehlenden zwei Tage: „Der Dienstag ist auch schlechter geworden. Viele Kunden sind verwirrt, fragen sich ,Wann ist jetzt noch mal Markt?’“, erklärt der Filius. Die Resonanz auf den Hofverkauf sei aber bisher gut. „Wir versuchen, das durchzuziehen“, sagt Maik Heitz, den die relative Nähe zum sonstigen Standort Wochenmarkt auf dem Margarethe-Zingler-Platz positiv stimmt.
Standortfrage noch nicht geklärt
Die Diskussion, ob der Wochenmarkt denn nun ins Kirchviertel umziehen soll, hält derweil an. „Man muss eine Lösung finden, die die Kunden nicht verwirrt“, fordert Maik Heitz für die Ratssitzung Ende Mai, bei der die Angelegenheit auf der Tagesordnung steht. Der 32-Jährige ist ob der Standortfrage hin- und hergerissen: Auf der einen Seite seien die Stammkunden den Zingler-Platz gewohnt, auf der anderen Seite kämen im Kirchviertel, sprich Heinrich-König-Platz, vielleicht Neukunden hinzu. Falls der neue Standort beschlossen würde, müsse gewährleistet sein, dass der Markt „bis in die Stadt reingeht“, sich also vom Heinrich-König-Platz Richtung Neumarkt/Bahnhofstraße erstrecke. Generell müsse sich etwas zugunsten der Markthändler ändern: „Wenn es so weitergeht, gibt es bald keine Märkte mehr.“