Gelsenkirchen. Auf dem Margarethe-Zingler-Platz sollen Altenwohnungen und Einzelhandelsflächen entstehen. Nach acht Jahren steht das Terrain jetzt vor dem Verkauf an eine Investoren-Gruppe, für die der Architekt Christain Schramm aus Buer die Planung vorantreibt.
Fünfgeschossige Randbebauung, Bäume, ein paar versprengte Altglascontainer, viele geparkte Autos, noch mehr Asphalt und eine ausgesparte Teilfläche, die aufgehübscht als Marktplatz dient: so sieht der Margarethe-Zingler-Platz seit Jahren aus. Das Bild an Pastorats- und Gabelsbergerstraße soll sich grundlegend ändern. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung sprach sich kürzlich für den Verkauf des Altstadtplatzes aus.
Der Zuschlag geht wohl nach Buer. Der Architekt Christian Schramm plant für eine Gruppe von Investoren die Realisierung eines Wohn- und Geschäftshauses. Ein Projekt-Modell steht schon länger in Schramms Büro. Jetzt soll es auf dem Platz Gestalt annehmen. Den Baubeginn 2012 hält Schramm für realistisch. „Bis Herbst 2013 ist die Fertigstellung geplant. Das wäre für Gelsenkirchen wichtig, dass sich was tut.“
Innerstädtischer Bereich soll seit Jahren aufgewertet werden
Die Stadt ist seit Jahren bemüht, den innerstädtischen Bereich aufzuwerten. Auf einer älteren Gelsenkirchener Internetseite wird das Grundstück offeriert: 2911 m² groß, als Kaufpreis wird der ermittelte Bodenverkehrswert genannt. Der liegt bei 900 Euro. Pro Quadratmeter, wohlgemerkt. Von dieser Marke dürfte der vereinbarte Preis aber deutlich entfernt bleiben. Dafür wurde die Verkaufsfläche ein wenig größer gefasst.
2010 hat es ein Bewerbungsverfahren gegeben, das durchaus mehrere Interessenten ansprach. „Aber sobald es Ernst wird, falten alle die Hände“, sagt Schramm. Das galt offenbar nicht für ihn und seine Kapitalgeber, für die er nun öffentlich geförderten Wohnungsbau und den Abschluss von gut anderthalb Jahren Vorarbeit plant.
Wohneinheiten und Fläche für Einzelhandel
Entstehen sollen Altenwohnungen und Betreutes Wohnen. Der Plan sieht bislang 55 bis 60 Wohneinheiten vor. Der Komplex soll eine zweigeschossige Tiefgarage bekommen. Zudem ist laut Schramm „großflächiger Einzelhandel“ vorgesehen – mit circa 1600 m² Verkaufsfläche für „einen Nahversorger im hochwertigen Bereich“. Als weitere Discounterfläche soll der Bereich der Innenstadt nicht herhalten. Erste Verhandlungen mit potenziellen Anbietern hat es gegeben. „Wir sind da auf einem guten Weg“, sagt Schramm. Die Bebauung an der Domplatte in Buer liefert die inhaltliche Blaupause für das Projekt. Dort entstanden bekanntlich ein Rewe-Frischecenter und seniorengerechte Wohnungen. Architekt: Christian Schramm.
Insgesamt sind rund 2300 m² für die gewerbliche Nutzung geplant. Zur Abrundung kann sich der Architekt einen Dienstleister im Pflegebereich vorstellen. Unberührt von der Planung bleibt der Marktplatz. Schramm geht davon aus, dass er auch weiterhin als Handelsfläche dient.
Stadt äußert sich noch zurückhaltend
„Wir sind im Gespräch“, heißt es noch etwas zurückhaltend bei der Stadt, die immerhin seit acht Jahren versucht, das Terrain zu veräußern. Der Bebauungsplan sieht vier- bis fünfgeschossige Gebäude plus Staffelgeschoss vor. Die Wegebeziehung zwischen dem Platz in Richtung Hauptstraße und der Gabelsberger-/Pastoratsstraße soll „in angemessener Form Berücksichtigung finden“. Für den Betrieb der Tiefgarage sieht die Objektbeschreibung im Internet den gutachterlichen Nachweis vor, dass der Verkehr auf den angrenzenden Straßen nicht beeinträchtigt wird. Und auch das steht dort: „Vergnügungsstätten und Bordelle sind nicht zulässig.“