Gelsenkirchen.
„Neuordnung der Wochenmärkte“ lautet die Überschrift der Verwaltungsvorlage für die Politik. Konkrete Änderungen strebt die Stadt bzw. die federführende Stadtmarketing Gesellschaft aber nur an zwei von zwölf Standorten an: in der Altstadt und in Bulmke.
Der Markt auf dem Margarethe-Zingler-Platz in der Altstadt soll ab dem 1. Januar 2011 wegen der geringen Resonanz wöchentlich nur noch an drei statt wie bisher an fünf Tagen stattfinden. Und: Auf dem neuen Bastionsplatz (Schalker Verein) soll ab dem kommenden Jahr jeweils Mittwochs ein Wochenmarkt etabliert werden.
Beide Veränderungen deutete Markt-Manager Siegbert Panteleit bereits vor einigen Monaten an – und löste damit Proteste von Händlern auf dem Zingler-Platz und insbesondere von Geflügelhändler Anton Heitz aus (wir berichteten). Und auch diesmal geht Heitz mit den Plänen der SMG hart ins Gericht.
Die SMG und die Stadt lassen in der aktuellen Vorlage auch Zahlen sprechen. Zur Erstellung eines Meinungsbildes seien alle 27 aktuellen Vertrags- oder Tageshändler um eine persönliche Einschätzung gebeten worden. Ergebnis: Acht Händler hätten Zustimmung zur 3-Tage-Regelung signalisiert, fünf Händler hätten den Vorschlag abgelehnt. Und: 14 Händler hätten sich überhaupt nicht geäußert.
Anton Heitz zweifelte die Zahlen an: „Ich bin persönlich nicht um eine Stellungnahme gebeten worden“, sagt er. Und: Zustimmung komme vor allem von Tageshändlern, für die sich sowieso nichts ändern würde. In einem Punkt gibt es allerdings einen Konsens: Für den Wochenmarkt auf dem Zingler-Platz besteht Handlungsbedarf. „Obwohl die Bürger einen fünftägigen Wochenmarkt als Bereicherung des städtischen Lebens ansehen, kaufen sie dort nicht in dem wirtschaftlich notwendigen Umfang ein“, so die Analyse der SMG. Auf dem großen Platz verlören sich an manchen Tagen nur fünf Händler. Und: Zwei Marktbeschicker hätten angekündigt, dem Zingler-Platz endgültig den Rücken zu kehren, wenn die Markttage nicht reduziert würden.
Eine Abwärtsspirale beobachtet auch Hähnchenhändler Heitz, macht dafür aber vor allem Versäumnisse der SMG verantwortlich: „Es wird nichts getan, um diesen Markt attraktiver zu gestalten.“ Das neue Angebot auf dem Gelände Schalker Verein oder viele Stadtteilmärkte seien keine Alternative: „Das sind 100-Euro-Märkte. Da gibt es nichts zu verdienen.“