Die Stadtmarketing Gesellschaft Gelsenkirchen (SMG) zieht eine Kürzung der Markttage auf dem Margarethe-Zingler-Platz in Erwägung. Das stößt einigen Händlern sauer auf. Der Antrag dazu sei allerdings ebenfalls von Händlerseite gekommen, so Marktmanager Siegbert Panteleit.
Die Idee der Reduzierung von fünf auf drei Tage steht schon seit drei Jahren im Raum. Damals habe man nach den Protesten von Markthändlern neue Märkte eröffnet, etwa den in Heßler. „Die Händler hatten drei Jahre Zeit, um sich umzuorientieren“, sagt Panteleit. Als weitere Standorte seien in Zukunft der Bastionsplatz am Schalker Verein und der Neustadtplatz an der Bochumer Straße geplant.
„Warum versucht man nicht erst, den Hauptmarkt attraktiver zu gestalten, anstatt immer neue kleinere ,100-Euro-Märkte’ zu eröffnen?“, fragt sich der Wild- und Geflügelhändler Anton Heitz, der seine Produkte seit 50 Jahren auf dem Hauptmarkt in der Altstadt verkauft. Warum er von „100-Euro-Märkten“ spricht? „Da nehmen sie nur 100 Euro ein“, sagt Heitz.
Zumindest für den Markt in Heßler habe er da andere Informationen, sagt Marktmanager Panteleit: „Sonst würden da nicht 15 Händler stehen. Außerdem gibt es eine Warteliste für diesen Markt.“ Und überhaupt: „Der Antrag für die Kürzung ist von Händlern gekommen“, erklärt Panteleit. Von 20 Festhändlern auf dem Margarethe-Zingler-Platz hätten acht für die Kürzung gestimmt, fünf dagegen. Schließlich gebe es ja Alternativangebote für die wegfallenden Tage. Und für die Mehrheit sei es positiv, die Standorte zu wechseln. „Wir beugen uns der Entscheidung der Mehrheit“, sagt Panteleit. Der Markt sei schwach besetzt und man müsse die Nachhaltigkeit des Standorts im Auge behalten.
Ralf Herrmann, Bezirkssprecher der Linken, befürchtet, dass die jetzigen Händler aus finanziellen Gründen ganz aufgeben: „Und neue Händler für den Markt findet man auch nicht an jeder Ecke. Das würde zum guten Schluss das Aus für den Wochenmarkt bedeuten.“ Auch Anton Heitz sieht seine Existenz bedroht und beruft sich auf den Vertrag mit der SMG, der an fünf Tagen in der Woche einen Markt vorsieht. Die Belegung könne man aber ohne Weiteres ändern, so Panteleit. Im Sommer werde man die Angelegenheit mit den politischen Vertretern der Bezirksvertretung Mitte besprechen.