Gelsenkirchen.
Breite Zustimming gab es im Bezirk Mitte fürs neue Markt-Konzept. Unzufrieden ist die Politik allerdings mit dem Standort – und schlägt: eine Verlegung vom Zingler-Platz zur Ahstraße oder zum Heinrich-König-Platz vor.
Die Bezirksvertretung Mitte hat sich am Mittwoch einstimmig hinter die von der Verwaltung bzw. der Stadtmarketing Gesellschaft (SMG) vorgeschlagene Reduzierung der Markttage auf dem Margarethe-Zingler-Platz von fünf auf drei gestellt. Rundum zufrieden sind die Bezirksverordneten mit dem SMG-Konzept fürs Marktgeschehen in der Altstadt aber nicht – und stellen deshalb die Standortfrage.
Für die endgültige Entscheidung über die Markt-Neuordnung am 9. Dezember im Rat macht die Bezirksvertretung deshalb folgende Empfehlung: Es solle darüber nachgedacht werden, so der einstimmige Beschluss, ob der Markt nicht in die Ahstraße oder auf den Heinrich-König-Platz verlegt werden kann. Dieser Vorschlag von CDU-Fraktions-Chef Ferdinand Peine fand im Bezirk breite Zustimmung. „Wenn die Menschen nicht zum Markt kommen, müssen wir den Markt zu den Menschen bringen“, so Peine unter Verweis auf den kaum angenommenen Hauptmarkt.
Ein ähnlicher Vorschlag zur Verlegung des Wochenmarkts sei bereits vor drei Jahren diskutiert worden, berichtete Siegbert Panteleit (SMG). Damals habe es aber unterschiedliche Meinungen gegeben. Der Heinrich-König-Platz würde alle Voraussetzungen für einen Wochenmarkt erfüllen, betonte der Markt-Manager. Und: „Die Verlegung des Marktes in eine Frequenzzone ist grundsätzlich positiv zu bewerten.“
Zu Beginn der Diskussion hatte sich Markt-Händler Anton Heitz in einem emotionalen Redebeitrag erneut für die Beibehaltung der Fünf-Tage-Regelung (dienstags bis samstags) stark gemacht. „Warum will man mir die Existenz nehmen?“, fragte er. Die unbefriedigende Situation – am Mittwoch verloren sich nur vier Stände auf dem Platz – führte der seit 50 Jahren auf dem Markt vertretene Geflügelhändler vor allem auf Versäumnisse der SMG zurück. Eine Meinung, die die Politik nicht teilte. Siegbert Panteleit machte in seinem Beitrag noch einmal deutlich, mit welchen Schwierigkeiten er bei der Organisation der Märkte zu kämpfen habe – von der gesunkenen Kaufkraft über die Konkurrenz der Discounter bis hin zu den Mühen, Händler von außerhalb zu gewinnen.
Kontrovers diskutiert wurde über die zweite Neuerung im Markt-Konzept der SMG: die Etablierung eines neuen Wochenmarkts auf dem Bastionsplatz (Schalker Verein, hinterm Schalthaus). Bis zu 15 Händler hätten sich (unverbindlich) bereit erklärt, dort ihren Waren anzubieten, sagte Siegbert Panteleit. Aber: „Wenn der Umsatz nicht stimmt, werden sie wegbleiben.“
Die Politik äußerte sich denn auch eher skeptisch über den im Januar 2011 startenden Markt. Im Bezirk Süd waren am Dienstag ebenfalls Vorbehalte laut geworden - wenn auch aus anderen Gründen.