Gelsenkirchen. Die AfD hat im Stadtrat gezeigt, wie ernst es ihr mit der Gestaltung Gelsenkirchens ist: Ihr ging es nur um die eigene Opfer-Inszenierung.
„Demokratiezersetzend“, „albern, „unwürdig“, all das sind treffende Formulierungen, wenn man zu erklären versucht, was die AfD-Ratsfraktion gestern aufgeführt hat. Es war ein kläglicher wie plumper Versuch, die anderen Fraktionen zu „disziplinieren“, was offenkundig die Intention der AfD war. Das beleidigte „wie-du-mir-so-ich-dir“-Theater erinnerte auf niveaulos-peinliche Weise an Sandkasten-Gezanke mit dem Stadtparlament als Bühne.
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Die AfD Gelsenkirchen ist offenbar nicht an der Entwicklung und Gestaltung Gelsenkirchens interessiert, sondern nur daran, sich selbst als Opfer zu inszenieren. Dabei ist gerade letzteres doch etwas, was sie selber so schäbig findet.
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Wenn die AfD mit ihrer Zermürbungstaktik im Kern darauf aufmerksam machen wollte, von den anderen Parteien geschnitten zu werden und für sich mehr Partizipationsmöglichkeiten wünscht, dann hat sich die Fraktion gestern selbst einen Bärendienst erwiesen. Denn das war in der Tat „unwürdig“ und „albern“.
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