Essen. Essen ist trotz der Bauarbeiten am „Problem“-Stollen erreichbar! Diese Botschaft soll draußen klar werden. Dafür wollen der Essener Einzelhandel und die Marketinggesellschaft außerhalb der Stadt in den nächsten Wochen trommeln.

Am kommenden ersten Advents-Wochenende brechen für den Essener Einzelhandel die entscheidenden Wochen im Weihnachtsgeschäft an. Um sich dieses nicht von den Bohrungen am „Problem“-Stollen und den damit verbundenen Behinderungen im Bahnverkehr vermiesen zu lassen, gehen die Einzelhändler und die städtische Marketinggesellschaft EMG jetzt in die Offensive. Wie Dieter Groppe, Prokurist der EMG, bei einer Sondersitzung am Dienstagabend erklärte, will die EMG die Werbung außerhalb der Stadt verstärken. Das gilt vor allem für den verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt am 15. Dezember.

Die Botschaft, die den Kaufleuten wichtig ist: Essen ist trotz der Bauarbeiten erreichbar – vor allem für den so wichtigen Regionalverkehr. Das kommt ihnen bislang – auch in der Kommunikation der Deutschen Bahn – zu wenig rüber. Deshalb wollen sie unter anderem das Gespräch mit dem Bahnmanagement suchen, wie man die Hinweise für Reisende mit dem Ziel Essen an den Bahnhöfen Duisburg oder Gelsenkirchen – da wo jetzt der Großteil der ICE-Reisenden nach Essen strandet – verbessern kann. „Vielleicht helfen Wegweiser oder Durchsagen“, meint Groppe. „Uns geht's nur darum, dass die Kunden nicht den Eindruck haben, dass hier Chaos herrscht.“ Schließlich seien 15 Minuten, die der Regionalverkehr im Moment verspätet eintrifft, auch ohne Bohrungen häufiger der Fall.

Park-and-Ride-Modell in der Überlegung

Groppe will auch mit der zuständigen Bezirksregierung darüber sprechen, ob sich die Arbeiten möglicherweise in Abschnitte teilen lassen, um die Behinderungen einzudämmen. „Wir setzen großes Vertrauen darauf, dass man von technischer Seite alles tut, um die Arbeiten zügig auszuführen“, unterstrich Peter Irrenberg, Leiter der Galeria Kaufhof.

Um aber auch denjenigen, die aufs Auto umsteigen wollen, die Anfahrt zu erleichtern, hat Groppe erste Ideen für ein Park-and-Ride-Modell entwickelt. So könnte man während des Weihnachtsgeschäfts bis 23. Dezember die Messeparkplätze 1 und 2 für ermäßigtes Parken anbieten und auch die Fahrten mit der U-Bahn in die Innenstadt günstiger gestalten. Mit Messe oder Evag habe er aber noch nicht gesprochen, räumte er ein. Allerdings wäre dieses Modell erst ab dem 9. Dezember möglich, wenn die Messe Essen Motor Show vorbei ist.

Die Händler waren am Montag aufgeschreckt worden, als klar wurde, dass die Bohrungen noch bis mindestens Ende Dezember dauern. Viele Händler machen im Weihnachtsgeschäft 30 bis 40 Prozent ihres Jahresumsatzes.