Essen. Die Zahl der Asylbewerber soll bis zum Frühjahr von derzeit 700 auf 1200 Menschen steigen; derzeit richtet die Stadt Essen zwei Behelfsunterkünfte her. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass dies keine Lösung ist. Insgesamt werden nicht zwei, sondern drei Heime gebraucht - als dauerhafte Einrichtungen.

Wegen des raschen Anstiegs der Asylbewerberzahlen muss die Stadt Essen nicht wie bislang bekannt zwei, sondern drei Flüchtlingsunterkünfte für die dauerhafte Unterbringung einrichten. Hergerichtet ist bereits die Behelfsunterkunft in der Kupferdreher Dilldorfschule. Ein weiterer Behelfs-Standort soll, wie jüngst aus der Verwaltung durchgesickert ist, die Frintroper Walter-Pleitgen-Schule sein. Derzeit halten sich rund 700 Asylbewerber in Essen auf, „zum Winter werden es voraussichtlich 1000 sein. Für den Winter 2014/2015 rechnen wir mit bis zu 1200 Menschen“, erklärt Sozialdezernent Peter Renzel. Ein Anstieg, der mit den in Betrieb befindlichen Einrichtungen nicht aufzufangen ist.

400 Asylbewerber gehören der Bevölkerungsgruppe der Roma an

„Um Dauer-Unterkünfte für diese Menschen zu schaffen brauchen wir für die Herrichtung allerdings mehr Zeit, als wir aktuell haben“, sagt Renzel. Auf der Suche nach einer langfristigen Lösung überprüft die Stadt derzeit zwölf Bestandsimmobilien; ob Walter-Pleitgen- und Dilldorfschule nicht nur als Behelfs- sondern auch als Dauer-Lösung in Frage kommen, war bei der Stadt nicht in Erfahrung zu bringen.

Rund 400 der momentanen Asylbewerber gehören der Bevölkerungsgruppe der Roma an. Ein Großteil hat bereits zwei Asylverfahren hinter sich – und ist nun im dritten Anlauf hier. „Wir stellen allerdings fest, dass wir bislang immer erst zum Winter einen Anstieg dieser Asylbewerber hatten hatten. Neu ist, dass in diesem Jahr bereits viele zu Beginn der Sommerferien nach Essen gekommen sind“, sagt Renzel.

Außerdem steige die Zahl derer, die nach dem Winter nicht mehr nach Serbien oder Mazedonien zurück gehen. Hinzu kommt, dass bundesweit die Flüchtlings-Aufnahmequote gestiegen ist und somit auch die Stadt Essen mehr Menschen aufnehmen muss. Damit hatte Essen vor den Sommerferien erstmals die Quote von 100 Prozent nicht mehr erfüllt, „so dass wir mehr Erstantragsteller aufnehmen mussten“, wie Renzel erklärt.