Essen. Die Diskussion um die A52 sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Die Landes-SPD steuert in dem bereits seit Jahrzehnten umstrittenen Thema in Richtung Ausstieg. Verkehrsminister Mike Groschek kündigte nun an, noch vor der politischen Sommerpause eine pragmatische Lösung für den “gordischen Knoten A52“ vorlegen zu wollen.
Nächste Ausfahrt A 52: Bei dem seit Jahrzehnten höchst umstrittenen Autobahnprojekt steuert die Landes-SPD in Richtung Ausstieg. „Wir werden keiner Chimäre mehr hinterherlaufen, von der ich überzeugt bin, dass es ein finanzpolitisches Wolkenkuckucksheim sein wird“, sagte Verkehrsminister Mike Groschek jetzt auf einer Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Huttrop/Südostviertel - in Anspielung auf die milliardenschweren Kosten des geplanten Durchstichs der Autobahn durch den Essener Norden.
Groschek kündigte an, er werde noch vor der politischen Sommerpause „eine pragmatische Lösung“ für den „gordischen Knoten A 52“ vorlegen. „Die Zeit ist reif, den Knoten soweit wie möglich durchzuhauen“, so der Minister wörtlich.
Experten setzen auf zweispurige Anbindung an die A40
Wie dies gelingen soll, deutete der SPD-Politiker lediglich an. Wichtig sei, dass der Verkehr auf den bestehenden Autobahnen möglichst störungsfrei fließt. Der Minister und die Experten seines Hauses setzen deshalb auf eine zweispurige Anbindung der A 52 an die A 40 am Autobahnkreuz Essen-Ost; ein Nadelöhr, das heute fast täglich kilometerlange Rückstaus verursacht.
Dieses zu erweitern, setzt voraus, dass die Anschlussstelle Frillendorf verlagert wird. 2015 soll es soweit sein, dann könnte das Land das Planfeststellungsverfahren in Angriff nehmen, um auch Baurecht am Autobahnkreuz Essen-Ost zu schaffen.
Baurecht fürs Autobahnkreuz
Sollte es gelingen, dort das Nadelöhr zu beseitigen, wären die Verkehrsprobleme auf der Gladbecker Straße (B 224) damit aber nicht gelöst. Groschek sagte, die Belastungen auf der Bundesstraße seien „längst jenseits der Zumutbarkeitsgrenze“ und nannte dabei ausdrücklich Altenessen.
Was er zu tun gedenkt, dass die Grenze des Zumutbaren unterschritten werden könnte, ließ der Minister auch auf Nachfrage offen. Groschek betonte lediglich, er werde nichts unterzeichnen, „was die Anwohner in Essen, Bottrop oder Gladbeck auf die Palme bringt“.
Autobahntrasse durch den Helenenparkgilt wohl als ausgeschlossen
Damit darf als ausgeschlossen gelten, dass eine Autobahntrasse in Troglage durch den Helenenpark als Alternative zum bislang favorisierten Tunnel im angekündigten „Paket“ voller pragmatischer Lösungen zu finden sein wird.
Ob das auch für eine Lkw-Maut auf kommunalen Straßen gilt, für die der Minister warb? Der Bund hätte da ein Wörtchen mitzureden.Was auch immer Groschek vor der Sommerpause vorlegt - es soll Grundlage für das sein, was die Landesregierung für den nächsten Bundesverkehrswegeplan in Berlin anmelden wird.