Essen. . Die Ruhrtalbrücke und damit die A 52 wird im Sommer in Fahrtrichtung Essen für drei Monate gesperrt. Vom 1. Juli bis zum 30. September kann man aus Düsseldorf kommend nur bis zum Kreuz Breitscheid fahren. Pendler müssen sich darum auf erhebliche Störungen gefasst machen.
Der Landesbetrieb Straßen.NRW will die Arbeiten an der Ruhrtalbrücke um ein Jahr vorziehen: Bereits im kommenden Sommer soll deshalb die A 52 ab Autobahnkreuz Breitscheid in Fahrtrichtung Essen für drei Monate gesperrt werden.
Vom 1. Juli bis 30. September wollen die Straßenbauer die 20 Tonnen schweren, 28 Meter langen und fast sechs Meter breiten eisernen Übergänge an der 1800 Meter langen Brücke, über die täglich rund 80.000 Fahrzeuge rollen, auswechseln. Bei der Generalsanierung von 2001 bis 2005 hatte der Landesbetrieb darauf verzichtet.
„Wir sind damals davon ausgegangen, dass die Übergänge länger halten“, sagte Projektleiter Peter Belusa gegenüber der NRZ. „Das ist leider schwer einzuschätzen.“ Nun wird die Brücke sogar ein Jahr früher als geplant wieder zur Baustelle: „Es passt besser in unseren Zeitplan, da wir mehrere Großprojekte abwickeln müssen.“ Rund 7,5 Millionen Euro werden für die Sanierung veranschlagt.
Mehr Menschen aus dem Ruhrgebiet zieht es über die A 52 nach Düsseldorf
Das Schönste an Düsseldorf sei doch die A 52 nach Essen. Sagt jedenfalls der eingefleischte Essener. Für derlei Lokalpatriotismus hat Straßen.NRW wenig übrig, für den Landesbetrieb zählen nackte Fakten. Die zeigen leider ein anderes Bild: Deutlich mehr Menschen aus dem Ruhrgebiet zieht es über die A 52 nach Düsseldorf.
Und so war die Frage, welche Fahrspur im Sommer gesperrt wird, schnell geklärt: Wer ab dem 1. Juli nach Essen will, wird ab Breitscheid über die A 3 auf die A 40 geführt. Der Verkehr Richtung Landeshauptstadt wird dagegen die gesamte Bauzeit über zweispurig übers Ruhrtal fließen.
Als Umleitungsstrecke angeboten
Die A 40 habe sich als Umleitungsstrecke geradezu angeboten, „sicher wird es nicht ohne Staus abgehen, aber wir sind zuversichtlich, dass sich alles im Rahmen halten wird“, so Peter Belusa. „Außerdem nutzen wir wieder die Sommerferien.“ Dies habe sich bereits bei der A 40-Vollsperrung im vergangenen Jahr bewährt. Auch da habe sich der Verkehr gut verteilt. Vor diesem Hintergrund, „und weil wir einen engen Zeitrahmen haben“, will Straßen.NRW vom Terminplan nicht abrücken.
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Doch ausgerechnet in diesem Jahr lädt die Messe Essen zur „Schweißen & Schneiden“. Alle vier Jahre versammelt sich die Branche zu ihrer international wichtigsten Leistungsshow an der Norbertstraße, über 1000 Aussteller aus 42 Ländern und gut 60.000 Gäste werden erwartet – vom 16. bis 21. September, ausgerechnet während der Vollsperrung.
Gute Gründe, die Strecke freizuhalten
Es gäbe also gute Gründe, den Weg von Düsseldorf nach Essen freizuhalten, findet beispielsweise Essens Baudezernentin Simone Raskob, die sich beim zuständigen NRW-Verkehrsminister Michael Groschek für eine alternative Planung einsetzen will.
Auch bei der Messe Essen ist man wenig begeistert: Dass ausgerechnet bei einer der wichtigsten Veranstaltungen der Weg vom Düsseldorfer Flughafen versperrt wird, bei der es um „Geschäfte in Milliardenhöhe“ gehe, sei nicht hilfreich: „Die ausstellende Industrie liefert ihr Material zu großen Teilen über die A 52 an“, so Unternehmenssprecherin Gabriele von Graes. „Die aus aller Welt anreisenden Besucher kommen in großen Zahlen am Flughafen Düsseldorf an. Ein früheres Ende der Sperrung würde helfen, Einbußen für Messe und Stadt zu vermeiden.“
Die A40-Sperrung von oben